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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 59 -
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59 Um die Mitte des I. Jahrhunderts v. Ch. beherrschte der gewaltige Boirebista die Daker. Sein Reich erstreckte sich westwärts bis an die mittlere Donau, ostwärts bis zum Dniestr und bis zur Duiepermündung, südwärts über die Donau bis tief in das thrakische und illyrische Gebiet hinein. Ein Heer von 200.000 Mann sollen die Daker unter Boirebista aufzustellen vermocht haben. Gegen den drohenden Nachbar dachte schon Cäsar ins Feld zu ziehen, als sein Tod den Plan vereitelte. Nachdem unter Augustus die Donau die Grenze des römischen Reiches geworden war, hörten die Feindseligkeiten zwischen Dakern und Römern nicht auf, bis Tra jau in zwei Feldzügen (101 bis 103 und 105 bis 107) die Daker und ihren König Decebalus nach tapferstem Widerstande bezwang und Dacien zur römischen Provinz machte. Die Grenzen der römischen Provinz Dacien bezeichnet der Geograph Ptolemaeus (um 150) im Süden durch die Donau, im Westen durch die Theiß, im Norden durch die Karpathen und den Dniestr bis zu seiner entschiedenen Wendung nach Süden, im Osten durch den Pruth nebst einer Linie bis zur Duiestrwendung; das übrige dakische Gebiet, im Osten des Pruth bis zur Duiepermündung gehörte administrativ zu Niedermoesien. Demnach umfaßte das römische Dacien auch die heutige Bukowina, an deren Nord- grenze auch Reste eines römischen Grenzwalles im Norden des Dniestr gefunden wurden. Effectiv hat sich aber die Römerherrschaft nur unbedeutend auf diesen Landstrich erstreckt, ebenso wie aus den übrigen Theil des östlichen Hinterkarpathenlandes. Wenigstens fehlt es an sicheren Beweisen römischer Ansiedluug in diesen Gegenden, außer zeitweilig vorgeschobenen Militärposten, den einzigen Vertretern römischen Wesens in den östlichen Gefilden Daciens. Die topographische Nomenclatnr ist in diesem Theile der Provinz unter der römischen Herrschaft lediglich däkisch, und wohl blieb auch die Bevölkerung eine solche. Jene großartige Colonisation mit „unermeßlichen Scharen aus der ganzen römischen Welt", die Trajan nach Dacien verpflanzte, damit den Grund zu dem heutigen rumänischen Bolksthume legend, beschränkte sich auf das Kernland Siebenbürgen, das Temeszer Banat und die westliche Walachei, allwo auch ein intensives römisches Cultur- leben erblühte, von dem die zahlreichen daselbst aufgefundenen Inschriften und andere Denkmäler beredtes Zeugnis geben. In den übrigen Theilen des Landes fuhren die Daker fort, unter römischer Herrschast ihr eigenartiges Dasein zn führen. An der Nord- grenze saßen noch freie dakische Stämme, mit denen man von Zeit zu Zeit Händel hatte und die sich dann den anstürmenden Gothen anschlössen. In den Wirren unter Gal l ienus (260 bis 268), der sogenannten Zeit der dreißig Tyrannen, gieng Dacien dem römischenReiche verloren. Anrel ianus (270 bis 275) mußte auf die Wiederherstellung der Provinz verzichten; er zog die hier sich noch haltenden Truppen heraus und gab den vertriebenen oder zur Auswanderung geneigten Provincialen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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