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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 61 -
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61 ihre Wohnsitze nur theil- und zeitweise gegen Westen vorgerückt zu haben. Von den Mongolen bedrängt, suchten sie Anschluß an Ungarn, und seitdem erfolgt erst ihre massenhafte Niederlassung im Osten der Karpathen. Aber auch hier war ihres Bleibens nicht. Die wachsende Mongolenfluth warf die zersplitterten Kumanenhorden theils über die Donau, theils nach Ungarn hinein, wo der Kern ihres Stammes in der Theißebene angesiedelt ward (1239). Die Huzulen der nordöstlichen Karpathen (in der Bukowina und Galizien) scheinen die slavisirten Nachkommen kumanischer Reste zu sein, die, ins Gebirge verschlagen, den nationalen Guzen- oder Uzen-Namen behalten haben. Auf kumanische Ansiedlnngen in der Bukowina deuten auch Ortsnamen wie Koman, Komanestie und Komarestie. Ihre rumänische Form weist auf Gleichzeitigkeit mit Rumänen hin, die in dieser Gegend zuerst um die Mitte des XII. Jahrhunderts beglaubigt auftreten. Die erste Kunde von Rumänen im Osten der Karpathen finden wir zum Jahre 1164, wo ein byzantinischer Geschichtschreiber Wlachen an der Grenze von Halicz (Ostgalizien) erwähnt. Um dieselbe Zeit werden norddanubiauische Wlachen auch in den „Landschaften am Schwarzen Meer" als Bundesgenossen der Byzantiner gegen Ungarn genannt. Diese Ansiedlnngen sind aber östlich der Karpathen noch sehr spärlich; denn auf dem Zuge eines byzantinischen Heeres gegen Ungarn, das seinen Weg durch die Moldau bis an die ungarisch-galizische Grenze nahm, wurde das Land „öde und unbewohnt" gefunden. Allerdings dürfen wir die Nachricht nicht wörtlich nehmen, aber sie ist dennoch bezeichnend für die damaligen Bevölkerungsverhältnisse der Gegend. Die rumänische Ansiedlnng im Osten der Karpathen dürfte bald nach dem Übergange der Petfchenegen über die Donau, worauf das Land eine Zeitlang unter nomineller Kumanenherrschaft so gut wie herrenlos blieb, begonnen haben. Sie erfolgte zumeist von Westen her, aus Siebenbürgen und Ungarn, woher später auch das moldauische Fürsten- thum begründet ward. Eben darum wurde die Moldau nach ihrem nordwestlichen Flusse gleichen Namens (einem rechten Nebenfluß des Sereth) benannt, an welchem die herab- steigenden Rumänen die ersten Niederlassungen gründeten. Namentlich ist Marmarosz das Mutterland der moldauischen Rumänen, sowie ihres Staatswesens. Die Auswanderung aus diesem unwirthlichen Gebirgslande nach den üppigen Gefilden der Moldau muß schon lange vor der Begründung des Fürstenthums ihren Anfang genommen haben. In Siebenbürgen mit den angrenzenden Theilen des östlichen Ungarns, sowie in der westlichen Walachei saßen Rumänen nach der hergebrachten geschichtlichen Überlieferung noch aus der Zeit römischer Herrschaft. Dieser Theil des Trajanischen Dacien, mit zahl- reichen römischen Colonisten bepflanzt und bald romanisirt, behielt auch nach der Auflassung der Provinz einen Rest romanischen Volksthums, der in den Stürmen der Völkerwanderung
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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