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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 62 -
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62 in den gebirgigen Gegenden Schutz nnd Rettung fand. Nach der Ansiedlung der Slaven uud Bulgaren auf der Balkanhalbinsel (VII. Jahrhundert), in einem bis dahin vorwiegend romanischen Gebiete, erhielten die daeischen Romanen einen Zuwachs gleichartigen Elements aus dem Süden der Donau, indem durch die slavische und bulgarische Einwanderung die romanische Bevölkerung aus den Donaulandschaften der Balkanhalbinsel theils nach dem Süden (Macedo-Rnmäuen), theils nach dem Norden (Daco-Rnmänen) verdrängt wurde. Durch solche Zuwanderung verstärkt, erlangten die norddanubianischen Rumänen, als die Zeiten wieder ruhiger wurden, jene Expansionskraft, vermöge welcher sie sich allmählich über das ganze Gebiet des alten Dacien ausbreiteten, so daß bis vor Ausgang des Mittel- alters das dacorumänische Sprachgebiet mit dem Gebiete der römischen Provinz Dacien, wie gegenwärtig, beinahe zusammenfiel und stellenweise auch darüber hinaus reichte. Die Einwanderung in das Land östlich der Karpathen begann, wie gesagt, erst nach dem Abzüge der Petschenegen. Da sie aus dem dacorumäuischen Stammlande zumeist von Nordwesten her erfolgte, so finden wir die rumänischen Ansiedlnngen im Osten der Karpathen zuerst in den nördlichen Gegenden am zahlreichsten vertreten. Außer der byzantinischen Nachricht von Wlachen an der Grenze von Halicz zum Jahre 1164 wird der Rumänen dieser Gegend auch in den russischen Annalen gedacht. Es sind die sogenannten Bolochowcen, die ein eigenes Gebiet in der Nähe der Fürsten- thümer Halicz, Wolhyuieu und Kiew nordwärts bis über den oberen Bug inne hatten. Ihr Name ist gleichbedeutend mit Woloch (Walach), was auch durch urkundliche Zeugnisse, wo das galizischeStädtchenBolechow als »villa Valaekarom« erscheint, bestätigt wird. Diese Bolochowcen lebten unter eigenen Führern, genannt Kneseu, wie bei den Rumänen in Siebenbürgen und Ungarn, und erfreuten sich einer gewissen Selbständigkeit. Ihre erste Erwähnung geschieht zum Jahre 1231 in dem Kriege des Ungarnkönigs Andreas II. um Halicz: da erscheinen unter seinen Hilfstruppen auch die Bolochower Knesen als Bundes- genossen der Ungarn. In den Jahren 1235 bis 1240 unternehmen sie neue Kriegszüge gegen russische Fürsten; selbst nach dem Mongoleneinfalle waren sie noch kräftig genug, um mit den Wolhynieru einen längeren und hartnäckigen Krieg zu bestehen, der 1257 mit dem Siege der letzteren endete. Hierauf kommen sie nicht mehr zum Vorschein. Die in russischen Annalen zum Jahre 1150 genannte Gegend Bolochowo am oberen Bug gestattet, das Vorrücken der Rumänen nach dieser Richtung hin bis zu diesem Zeitpunkte zurück zu verfolgen. Die Bolochowcen der russischen Annalen sind von den Wlachen an der Grenze von Halicz der byzantinischen Nachricht vom Jahre 1164 wohl nicht zu trennen. Ihr Verbreitungsgebiet reicht schon um die Mitte des XII. Jahrhunderts von den nordöst- lichen Karpathen bis zum oberen Bug über die Grenzen des heutigen rumänischen Sprach- gebietes hinaus. Ihre Beziehungen zu Ungarn als dessen Bundesgenossen gegen ihre
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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