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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 69 -
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69 Königs von Ungarn, Thomas von Nympti, zum Bischof von Milkov zu ordiniren. Als Bogdan die Herrschaft über die Moldau an sich brachte, fanden zwei Franeiscaner in Sereth den Märtyrertod (1349). Unter Bogdan, dem unversöhnlichen Gegner des katholischen Ungarn, scheinen keine weiteren Versuche, die Moldauer zur römischen Kirche zu bekehren, gemacht worden zu sein. Unter seinem Nachfolger Latzko erscheinen aber wieder zwei Missionäre, die Minoriten Nikolaus von Melsak und Paul von Schweidnitz, ebenfalls in Sereth. Diesen gelang es, den Wojwoden für die römische Kirche zu gewinnen. Latzko ließ durch sie dem Papste mittheilen, daß er und sein Volk sich der römischen Kirche zuwenden wollten, und bat um die Errichtung eines katholischen Bisthums in'Sereth, welcher Ort zur Stadt erhoben werden sollte. Zugleich erfahren wir, daß die Moldau bis dahin dem griechischen Bisthum (seit 1371 Metropolie) von Halicz kirchlich untergeordnet war, und daß Latzko die Ausscheidung seines Landes aus dem Haliczer Kirchensprengel anstrebte. Papst Urban V. nahm das Anerbieten des moldauischen Fürsten beifällig auf und ertheilte im Jahre 1370 dem Erzbischos von Prag und den Bischöfen von Breslau und Krakau die Weisung, den Fürsten und das Volk der Moldau in den Schoß der römischen Kirche aufzunehmen, dieses Land aus dem hierarchischen Verbände mit dem Bisthum Haliez zu lösen und ein eigenes Bisthum in der Moldau mit dem Sitze in dem zur Stadt zu erhebenden Orte Sereth zu stiften. Zugleich trug er ihnen auf, bei Besetzung des Bisthums den von Latzko selbst vorgeschlagenen Minoriten Andreas von Krakau zu berücksichtigen und ihn, falls er würdig wäre, auf den Bischofsitz zu erheben. Am 9. März 1371 wurde Andreas in Krakau zum Bischof von Sereth geweiht und nahm hierauf seinen Bischof- sitz ein, nachdem Latzko mit einem Theile seines Volkes feierlich zur römischen Kirche übergetreten war. In demselben Jahre ernannte Papst Gregor XI. auch einen Bischof von Milkov, Nikolaus von Buda, gebürtig aus dem Sprengel dieses Bisthums, das bald nach 1347 seine Wirksamkeit eingestellt hatte. So war unter Latzko die katholische Propaganda in der Moldau zu einem entschiedenen Erfolge gelangt. Das Motiv, von welchem Latzko sich bei diesem Glaubenswechsel leiten ließ, war wohl vorwiegend ein politisches. Unter dem Schutze Roms durfte er hoffen, die gedeihliche Entwicklung seines jungen, von Ungarn und Polen angefeindeten Fürstenthnms zu sichern, wie auch seine Stellung den mächtigen Nachbarreichen gegenüber zu bessern. Anderseits war die dadurch erlangte hierarchische Unabhängigkeit vom Haliczer Bisthum ein entscheidender Schritt zur Sicherstellung der kirchlichen, wie politischen Selbständigkeit des Fürstenthums. Es ist bezeichnend, daß die päpstliche Weisung zur Errichtung des Serether Bisthums an den Erzbischof von Prag und an polnische Bischöfe gerichtet wurde, nicht an den Erzbischof von Ungarn, wie man nach früherem Vorgänge und nach den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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