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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 70 -
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70 Ansprüchen der ungarischen Krone ans die Moldau erwarten sollte; nicht minder, daß Latzko selbst für den Bischofsitz sich einen Krakauer Priester auserwählt. Außerdem war aber für Latzkos Übertritt auch ein persönliches Motiv maßgebend. Er wollte durch den Glanbenswechsel auch die Scheidung von seiner Gattin erwirken, wozu ihn der Mangel an männlicher Nachkommenschaft bewogen haben mag. Doch dieses Begehren wurde ihm so wenig von der römischen Kirche als von der griechischen gewährt. Papst Gregor XI. mahnt ihn vielmehr in einem Schreiben vom 25. Januar 1372, er möge den Ehebund heilig halten und trachten, seine Gattin gleichfalls der katholischen Kirche zuzuführen. Dies ist die letzte Nachricht, die wir über Latzko besitzen. Im Juni 1374 erscheint bereits ein anderer Fürst in der Moldau. Latzko, dem die moldauischen Chroniken acht Regierungs- jahre geben, starb ohne männliche Nachkommen und wurde in der griechischen Klosterkirche zn Radantz neben seinem Vater Bogdan bestattet, wo seine Grabschrift ohne Todesjahr sich befindet. Mit ihm erlosch das Marmaroszer Geschlecht, das der Moldau ihre ersten Wojwoden gegeben hat. Auf Latzko folgte nach dem Fürsten-Diptychon des Klosters Bistritza der in den Chroniken nicht genannte Wojwode Costea, der Begründer der Dynastie Musa t , die bis 1527 (mit außerehelicher Nachkommenschaft bis 1595) regierte und dem Lande die hervor- ragendsten Fürsten gab. In diesem Diptychon, das zum Gedenken der verstorbenen Fürsten beim Gottesdienste und bei Seelenmessen diente, heißt es: „Gedenke, Herr, der rechtgläubigen Herrscher dieses Landes: Bogdan Wojwod, Latzko Wojwod, Costea Wojwod" u. s. w. Das Alter dieser Quelle und ihre Bestimmung lassen keinen Zweifel über ihre Authenticität zu. Durch die Vermählung von Costeas Sohn Roman mit Latzkos Tochter Anastasia wurde auch ein verwandtschaftliches Band zwischen dem neuen und dem alten Fürstenhause hergestellt. Das Geschlecht Musa t , wie Costea und seine Söhne beigenannt werden, stammte nicht aus Marmarosz, wo man diesem Namen nirgends begegnet, sondern wahrscheinlich aus der Walachei, mit deren Fürstenhause Bassaraba es verwandt war. Der Name hat einen durchaus südrumänischen Klang (musat im Maccdo- rnmänischen — schön) und ist in der Walachei wie in der südlichen Moldau auch in der topographischen Nomenelatnr vertreten. Costea Musa t (1373 bis 1374) fand als Fürst der Moldau keine allgemeine Anerkennung im Lande. Eine Gegenpartei berief den lithauischen Theilfürsten Georg Coriatowiez aus Podolien auf den moldauischen Fürstenthron. Dieser stellt am 3. Juni 1374 als „Herrscher des moldauischen Landes" eine Urkunde in Verlad aus. Da Costeas Gemaliu Margaretha, die Stifterin einer katholischen Kirche mit einem Dominicaner- kloster in Sereth (1380), als eifrige Anhängerin der römischen Kirche erscheint, so dürfte die Bernfnng des griechisch-orthodoxen Georg Koriatowicz als eine Reaction gegen den durch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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