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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 74 -
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74 Unterwerfung und znm Versprechen, den Tribnt zu leisten. Die so wiederhergestellte ungarische Oberhoheit war jedoch nicht von Dauer. Schon am 6. Januar 1395 stellte Stefan mit seinen Bojaren in Suezawa eine Huldigungsurkunde als Vasall des Polen- königs aus, nachdem er zuvor auf das an Peter und Roman verpfändete Pokntien verzichtet hatte. Er bekennt darin, die Herrschaft „mit Hilfe" des Königs Wtadystaw erlangt zu haben, erkennt die polnische Oberhoheit an und verpflichtet sich zur Hilfeleistung gegen den König von Ungarn, gegen den Fürsten der Walachei, gegen die Türken, Tataren und Russen, sowie gegen den deutschen Ritterorden. Auffallend ist die Erwähnung des Fürsten der Walachei, der fünf Jahre zuvor einen Buudesvertrag mit dem Polenkönig geschlossen und ihn 1391 erneuert hatte. Es könnte das eventuelle Eingreifen Mireeas in die moldauischen Angelegenheiten betreffen, um Roman wieder zur Regierung zu verhelfen, wie es später auch thatsächlich geschah. In der Schlacht von Nikopolis (1396) kämpften aber neben Mircea, dem nunmehrigen (seit März 1395) Bundesgenossen Sigismunds gegen die Türken, auch die Moldauer unter ihrem Wojwoden im christlichen Heere, das Sigismund gegen die Türken führte. Stefans Regierungszeit war von einem heftigen Kirchenstreite mit dem Patriarchate von Constantinopel ausgefüllt. Wahrscheinlich nach Abgang des von Georg Koriatowicz im Jahre 1374 unter der Jurisdiction des Patriarchates von Ochrida bestellten Metropoliten ernannte der Patriarch von Constantinopel einen Metropoliten für die Moldau, indem er die Jurisdiction über die moldauische Kirche beanspruchte. Dieser, zum erstenmale im Jahre 1393 genannt, wurde aber von den Moldauern nicht anerkannt und aus dem Lande vertrieben, worauf er 1394 nach Tirnowa versetzt ward. Als Urheber dieses Conflictes werden zwei moldauische Bischöfe, Josef und Meletins, genannt, von denen der erstere den Sitz zu Asprokastron (— Akkerman) hatte; der Sitz des anderen wird nicht genannt, war aber wahrscheinlich in der Hauptstadt Suczawa, wo nachher der Sitz des Metropoliten ist. Der Conflict hatte zur Folge, daß die beiden Bischöfe vom Patriarchen mit dem großen Banne, das Land mit dem Jnterdict, der Fürst, die Geistlichkeit und das Volk mit dem kleinen Banne belegt wurden. Stefan versuchte hierauf im Jahre 1395 eine Versöhnung mit dem Patriarchate. Er vermochte aber nicht die Anerkennung der Bischöfe zu erwirken und erlangte für sich und sein Volk die Lossprechung vom Banne nur nach Aufnahme des vom Patriarchen zur Verwaltung der moldauischen Kirche als Exarchen bestellten Erzpriesters Petrus. Der Kirchenstreit fand erst im Jahre 1401 unter Alexander dem Guten eine Lösung, indem Josef als Metropolit der Moldau unter der Jurisdiction des Patriarchates von Constantinopel anerkannt wurde. Der Patriarch, heißt es in der betreffenden Urkunde, habe sich überzeugt, daß die genannten zwei Bischöfe nicht „serbische Bischöfe" gewesen seien, die auf unrechtmäßige Weise ins Land gekommen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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