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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 79 -
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79 Beitritt der Walachei sicherte der Moldau auch eine größere Unabhängigkeit gegenüber Polen. Zugleich erscheint die Tripelallianz als hauptsächlich gegen Ungarn und dessen Oberhoheitsansprüche auf die Moldau und Walachei gerichtet. Dies wird bei der Erneuerung der Verträge im Jahre 1411 sowohl von Mircea als auch von Alexander nachdrücklich hervorgehoben, indem beide sich dem Könige Wtadystaw gegenüber zur Hilfe- leistung gegen den König von Ungarn verpflichten, wogegen der Polenkönig ihnen gleichfalls Hilfe gegen Ungarn zu leisten verpflichtet sein soll. Bezeichnend für das nunmehrige Verhältniß der Moldau zu Polen ist auch, daß König Wtadyslaw im Jahre 1411 seinem „Freunde" Alexander für den ans dem Darlehen Peters vom Jahre 1388 noch schuldigen Nest von 1000 Thalern Pokntien mit den Städten Sniatyn und Kolomea verpfändete, anf welches Pfand Stefan verzichtet hatte. Kaum hatten Mircea und Alexander im Frühjahre 1411 das Schntz- und Trntz- bündniß mit Polen gegen den König von Ungarn erneuert, als Wtadyslaw im Herbste desselben Jahres Verhandlungen mit Sigismund anknüpfte, die bei der Zusammenkunft beider Könige zu Lublau durch den Friedens- und Allianzvertrag vom 15. März 1412 zum Abschlüsse gelangten. Im Lublauer Vertrage erkannte Sigismund Polens Ober- hoheit über die Moldau vorläufig an; nach dem Ableben eines der beiden Könige hätte aber eine gemischte Commission die Hoheitsrechte beider Königreiche auf die Moldau fest- zustellen. Bis dahin bleibe Alexander verpflichtet, mit seiner ganzen Heeresmacht dem Könige von Ungarn gegen die Türken beizustehen, widrigenfalls er abgesetzt und sein Land nnter beide Könige zu Hälften getheilt werden solle. In der Abgrenzung der zu theilenden Gebiete erscheint auch der Name der Bukowina: ein Waldgebiet von der ungarischen Grenze bis zum Sereth heißt die „große Bnkovina", ein anderes Waldgebiet am Pruth die „kleine Bukovina", hier zum erstenmale als Eigenname gebraucht. Die Stipulationen des Lublauer Vertrages kamen, soweit sie die Moldau betrafen, nicht zur Ausführung, und Alexander konnte seine weitere Regierung den Werken des Friedens widmen. Wie dnrch die kirchlichen Einrichtungen, so trug er Sorge, dem Fürstenthume auch durch eine gute Verwaltung und durch eine geordnete Rechtspflege innere Festigkeit zu geben. Er nmgab sich mit einem großen Hofstaate nach byzantinischem Muster, das gleicherweise auch in der Walachei schon Ansnahme gefunden hatte, nnd mit einem reich gegliederten Beamtenstande.^ Die Rechtspflege wurde auf Grund der byzan- tinischen Gesetze der libri Lasilicorum geordnet, aus welchen Alexander (nach Cantemirs veseiiptic» UcMaviae) einen Auszug als moldauisches Gesetzbuch machen ließ. Daneben ' Einige Hofämter finden sich schon früher vor, wahrscheinlich aus der Walackei zugleich mit dem Vornamen J o a n (ab- gekürzt Jo.), den seit Roman I. alle moldauischen Fürsten, wie jene der Walachei, vor dem Tanfnameu führen, entlehnt; die meisten siud^aber erst seit Alexander bezeugt, dem auch die Chrouik die Errichtuug der Hofämter uud anderer Bojarien zuschreibt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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