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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 84 -
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84 Stefan III. der Große (1457 bis 1504) ist der gefeiertste Heros des moldauischen Fürstenthums und einer der hervorragendsten Feldherren seines Jahrhunderts. Wie Alexander der Gute durch seine weisen Einrichtungen im Innern, so führte Stefan eine durch große Kriegsthaten, sowie durch viele Kloster- und Kirchengründungen ausgezeichnete Regierung, zugleich die längste unter allen Regierungen in der Moldau. In Kriegen mit Türken und Tataren, mit Ungarn und Polen, sowie mit den türkischen Vasallen auf dem Fürstenstuhle der Walachei hat Stefan sein Land mit bewunderungswürdigem Heldeumuthe vertheidigt und es schließlich zur Unabhängigkeit gebracht. Die Zeitgenossen sind voll des Lobes und Preises, voll Bewunderung für ihn. Dem gleichzeitigen polnischen Chronisten Dtugosz entreißen Stefans Siege über die Türken folgenden Ausruf: „O, welch' bewunderungswürdiger Mann, neben den heldenhaften Fürsten, die wir so sehr bewundern, um nichts geringer, der in unseren Tagen einen so großartigen Sieg über die Türken errungen, unter den Fürsten der Welt der erste! Nach meinem Urtheile wäre er der würdigste, daß ihm durch gemeinsamen Rath und einhelligen Beschluß der Christen die Regierung und Herrschaft der Welt und namentlich das Amt eines Feldherrn gegen die Türken übertragen werde, während die anderen katholischen Könige nnd Fürsten in Unthätigkeit und Vergnügungen oder in Bürgerkriegen dahinleben." Und Papst Sixtus IV., Stefans „ausgezeichnete Tapferkeit und vortreffliche Verdienste um die Christenheit" preisend, schreibt ihm: „Deine Thaten gegen die ungläubigen Türken, unsere gemeinsamen Feinde, die Du bis jetzt so weise und tapfer vollbracht hast, haben Deinem Namen so viel des Glanzes hinzugefügt, daß Du in aller Munde bist nnd von der Einhelligkeit aller gepriesen wirst." Ähnliche Lobpreisungen Stefans, des „Eiferers für Glauben und Heil", wie ihn Matthias Corvinns nennt, enthalten auch die venetianischen Berichte aus dieser Zeit. Der veuetiauische Arzt Mnriano, der an Stefans letztem Kranken- lager weilte, berichtet dem Dogen folgende Worte des von ihm mit besonderer Verehrung genannten Fürsten: „Ich habe 36 Schlachten geschlagen, seitdem ich Herrscher dieses Landes bin, von welchen ich in 34 gesiegt und zwei verloren habe." Bei seinem Regierungsantritte fand Stefan das Fürstenthum in Abhängigkeit von Polen und Ungarn zugleich und der Türkei tributpflichtig. Er erkannte vorläufig weder die polnische, noch die ungarische Oberhoheit an und vermied bis zur Verständigung mit beiden in kluger Weise die Herausforderung der Türkei; doch hinsichtlich der Tributzahlung an die letztere, zu der sich sein Vorgänger verpflichtet hatte, fehlen sichere Nachrichten. Gegen Polen, wo der flüchtige Peter Aufnahme und Schutz fand, verhielt sich Stefan in den ersten zwei Jahren feindselig, indem er Einfälle in Pokntien und Podolien machte. Erst im Jahre 1459 kam zwischen den Gesandten des Polenkönigs und dem Fürsten am Dniestr ein Ver- gleich zustande, demzufolge die bisherigen Kriege und gegenseitigen Plünderungen aufhören,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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