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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 86 -
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86 Peter aber sich künftighin nicht in der Nähe der moldauischen Grenze aufhalten sollte. Zugleich versprach Stefan, den König „gegen die Heiden" (— Türken und Tataren) zu unterstützen, wogegen auch der König ihn zu vertheidigen verpflichtet sein soll. Im folgenden Jahre wurden auch die früheren Handelsprivilegien der Lemberger Kaufleute erneuert. Am 2. März 1462 leistete Stefan, von Snczawa aus, mit dem Metropoliten und den Bojaren die Angelobung der Treue mit der Erklärung, daß er die Oberhoheit der polnischen Krone nach Brauch seiner Vorgänger anerkenne. Während auf diese Weise das frühere Verhältnis; zu Polen wiederhergestellt ward, begannen die Feindseligkeiten mit Ungarn. Peter, der sich in Polen nicht mehr sicher fühlte, fnchte und fand Schutz bei Matthias Corviuus. Infolge dessen fiel Stefan im Jahre 1461 in Siebenbürgen ein. Die fortgesetzte feindselige Haltung Stefans, der auch die aufständischen Siebenbürger begünstigte, veranlaßte Matthias im Jahre 1467 zn einem Feldzuge in die Moldau. Doch erlitt das ungarische Heer bei Baja in einem nächtlichen Überfalle (15. December) so empfindliche Verluste, daß der verwundete König eiligst den Rückzug antreten mußte. Noch im Jahre 1469 machte Stefan einen Einfall in Siebenbürgen; doch bald hatten die aus Grenzstreitigkeiten entstandenen Kriege Stefans in der Walachei (1470 bis 1474), deren Fürst bei den Türken Unterstützung fand, und die beginnenden Feind- seligkeiten mit der Türkei eine Annäherung an Ungarn zur Folge. Aber ehe noch ein festes Übereinkommen mit Matthias erzielt wurde, brach der Türkenkrieg aus. In der berühmten Schlacht an der Racova bei Vaslni erfocht Stefan am 10. Januar 1475 über ein türkisches Heer von 120.000 Mann, das unter Suleiman Pascha in die Moldau einbrach, mit einem Heere von 40.000 Mann moldauischen Truppen, 2000 Polen und 5000 Ungarn (meist um Sold geworbene Szekler nebst ungarischen Hilfstruppen in der Stärke von 1800 Mann) seinen glänzendsten Sieg. Nach der Schlacht schickte Stefan Gesandte an die christlichen Fürsten und an den Papst mit dem Ansuchen um Beistand gegen den drohenden Feind, der schon Anstalten treffe, die Niederlage zu rächen und „dieses Festungsthor der Christenheit" — wie Stefan sein Land nennt — in seine Gewalt zn bringen. Ein Schreiben dieses Inhaltes wurde auch an den König von Ungarn geschickt, deni überdies Stefan durch seinen Gesandten seine Dienste gegen die Türken antrng. Matthias nahm die Botschaft beifällig auf, dankte Stefan für die angetragenen Dienste und erklärte sich bereit, seinen Wünschen, darunter auch hinsichtlich einer von ihm begehrten Burg in Siebenbürgen, gerne zu willfahren; die näheren Vereinbarungen werde ein demnächst zu schickender Gesandter des Königs an den Fürsten zum Abschlüsse bringen. Die Gesandtschaft des Matthias verfolgte den Zweck, Stefan zur Anerkennung der ungarischen Oberhoheit zu bewegen. In der Hoffnung, vor der Rache des Sultans Schutz zu finden,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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