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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 87 -
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87 ging der Sieger von Racova auf die ungarischen Forderungen ein, Stefan erhielt die Burgen Csicsö und Kiiküllö in Siebenbürgen als ungarisches Lehen und erkannte dafür den König von Ungarn als seinen Oberherrn an (15. August 1475). Im folgenden Jahre führte Sultan Muhamed II. selbst ein Heer von 150.000 Mann gegen Stefan. Auch der tributpflichtige Fürst der Walachei leistete ihm Heeresfolge. Zugleich sollte eine türkische Flotte die Belagerung der Festungen Kilia und Akkerman unterstützen, während von Osten her 30.000 Tataren ins Land einfielen. Diesem gewaltigen Angriffe stand Stefan allein gegenüber, ohne jede Hilfe von außen. Er konnte einer Feindesmacht von etwa 200.000 Mann kaum 40.000 Moldauer entgegenstellen. Während er mit diesen an der Donau stand, um deu Türken den Übergang zu verwehren, drangen die Tataren plündernd bis an den Sereth in der Nähe von Suczawa vor. Stefan eilte zur Stelle, brachte ihnen eine vollständige Niederlage bei und warf sie über den Dniestr zurück. Indessen überfluteten die Türken das Land und steckten Städte und Dörfer in Brand. Vergeblich wartete Stefan auf Beistand von Ungarn und Polen. Schon stand der Feind bei der Festung Neamtz, zwei Tagemärsche vor Suczawa. Am Bache Valea Alba, auf der seither Resboieni genannten Wahlstatt, nahm Stefan am 26. Juli mit 10.000 auserlesenen Reitern den ungleichen Kampf auf, aus dem der Held mit wenigen Trümmern der tapferen Schar kaum das Leben rettete. Mit einigen (15 bis 20) Reitern erreichte er dann Kamienietz, um in Polen Hilfe zu suchen und Truppen zn werben. Die Türken aber zogen bis Suczawa und belagerten erfolglos die Festung. Mangel an Lebensmitteln und im Heere wüthende Krankheiten nöthigten den Sultan noch im August zum Rückzüge, während die Hauptstadt in Brand gesteckt ward. Erst nach der Katastrophe rückten die ungarischen Hilfstruppen heran, die Bäthory, Oberanführer der Truppen in Siebenbürgen, schickte. Aus Polen zurückgekehrt, ereilte Stefan noch einen Rest des türkischen Heeres an der Donau, schlug die Nachzügler bis zur Vernichtung und nahm ihnen die Beute wieder ab. So wurden Kilia und Akkerman noch für die Moldau gerettet. Die folgenden Jahre der Ruhe benutzte Stefan zu Werken des Friedens, zu Kloster- und Kirchengründungen als Denkmäler seiner letzten Kriege und namentlich zum Wiederaufbaue von Suczawa. Doch schon nach acht Jahren wurde die neu erstandene und mit neuen Befestigungen versehene Stadt wieder der Schauplatz türkischer Brand- schatzung. Die Feindseligkeiten mit der Türkei begannen in den Jahren 1480 bis 1481 von neuem, indem Stefan in die Walachei einfiel und im Vereine mit den von Matthias geschickten Truppen den türkenfreundlichen Wojwoden stürzte. Im Sommer 1484, nachdem Matthias Ende 1483 mit Bajesid II. einen fünfjährigen Waffenstillstand kaum geschlossen hatte, zog der Sultan selbst mit großer Heeresmacht, zn der noch 20.000 Mann aus der Walachei und 50.000 Tataren stießen, und mit einer starken Flotte gegen Stefan.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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