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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 88 -
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88 Das nächste Ziel waren die Festungen Kilia und Akkerman, welche nach kurzer Belagerung sielen. Eine Heeresabtheilung zog dann plündernd bis Snezawa nnd steckte die Stadt in Brand (19. September). Stefan schlug hierauf noch ein türkisches Corps bei Catlabnga in der Nähe von Kilia (16. November), aber die verlorenen Festungen konnte er nicht wieder- gewinnen. Die Haltung der Schutzmächte Polen und Ungarn war auch in diesem letzten Türkenkriege Stefans eine äußerst laue. Matthias machte zwar nachträglich Vorstellungen beim Sultan gegen den Bruch des Waffenstillstandes nnd forderte die Rückgabe von Kilia nnd Akkerman. Bajesid berief sich aber auf den Wortlaut des Vertrages, worin die Moldau nicht genannt war, und verweigerte die Rückgabe der mit großen Opfern genommenen Festungen; doch versprach er, die Moldau während der Dauer des Waffenstillstandes nicht anzugreifen. Auch in Polen machte man Miene, Stefan schützen zu wollen, indem Kazimir nach dem Kriege Truppen an der moldauischen Grenze zusammenzog. Doch die bereit- gestellten polnischen Hilfstruppen konnten jetzt zu nichts mehr nützen. Dagegen benutzte Kazimir die Gelegenheit, um Stefan zur formellen Huldigung zu bewegen. Schon vordem hatte der Polenkönig wiederholt den Huldigungseid gefordert. Aber Stefau hat sich darauf beschränkt, seinem Schutzherrn die Angelobnng der Treue schriftlich zu erneuern und Trophäen ans seinen Kriegen zu schicken; den Huldigungseid versprach er bei gelegentlicher Zusammenknnst mit dem Könige zu leisten. Nun mußte er, an Streit- kräften erschöpft und von Vernichtung bedroht, dem Drängen nachgeben. Er ging nach Kolomea, wo die Eidesleistung im Beisein zahlreicher polnischer Trnppen am 10. September 1485 stattfand. In einem eigens dazu hergerichteten Zelte bestieg Kazimir im Krönungs- ornate den Thron, umgeben von den hohen Würdenträgern des Reiches. Während Stefan sich auf die Kniee niederließ, um den Eid zu schwören, wurden die Zeltwände absichtlich herabgelassen: das Heer und die umstehende Menge sah den zur Zeit gepriesensten Kriegshelden der Christenheit kniend vor Polens König. Stefan verrieth mit keiner Miene, was damals in ihm vorging. Aber von jener Stunde hat die Freundschaft für Polen anfgehört. In der Folge schloß sich Stefan mehr Ungarn an. Zugleich suchte er den Groß- fürsten von Moskau, Iwan III. (dessen Sohn Iwan Jwanowie mit Stefans Tochter Elena vermält war), für ein Bündniß gegen die Türken zu gewinnen. Doch Ungarns Friede mit der Türkei kam auch der Moldau zugute, und Stefan hatte keinen Türkenkrieg mehr. Als nach Matthias' Tode die Söhne des Königs Kazimir von Polen, der Böhmen- könig Wtadystaw nnd Johann Albert, und der weitblickende edle Habsburger Maximilian von Österreich Ansprüche auf die ungarische Krone erhoben, schloß sich Stefan dein letzteren an uud hielt auch nach Wtadystaws Wahl (15. Juli 1490) zu Maximilian. Es ist ein schönes Zeugniß der Geschichte für Stefans Staatsklugheit, die seinem Feldherrntalent nicht nachstand. Maximilian wußte seine Anhänglichkeit zu schätzen. Er gab ihm
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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