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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
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94 Verwaltung, bis dann Bogdan, von Tataren und Türken bedroht und Polens Hilfe suchend, das Gebiet räumte. Im folgenden Jahre hatte die Moldau einen räuberischen Einfall der Tataren zu erleiden. Im Bunde mit Selim, der sich gegen seinen Bater Sultan Bajesid II. empört hatte, bedrohte der Tatarenchan, Selims Schwiegervater, auch weiterhin die Moldau. Die Gefahr stieg aufs höchste, als Selim im Jahre 1512 seinem Vater in der Regierung folgte. In Ungarn und Polen war man um das Schicksal des Fürstenthums ernstlich besorgt. Bogdan wandte sich an beide Reiche um Hilfe. Doch von Ungarn wie von Polen ohne Aussicht auf ausreichenden Beistand gelassen, von Türken und Tataren aufs höchste bedroht, suchte Bogdan, angeblich der letztwilligen Verfügung seines Vaters gemäß, die drohende Gefahr durch freiwillige Unterwerfung unter die türkische Oberhoheit von sich abzuwenden. Noch zu Anfang des Jahres 1514, da der polnische Senat Bogdan gegen den gewärtigten Angriff Selims Hilfe versprach, von den Türken bedroht, erscheint die Moldau vor Ende desselben Jahres in einem Berichte Königs Sigismund au den Papst Leo X. als der Türkei tributpflichtig. Die Unterwerfung (irrthümlich in das Jahr 1511 oder 1512 gesetzt) geschah daher im Jahre 1514. In Ungarn, dessen nominelle Oberhoheit in letzter Zeit zur Geltung gekommen war, sah man die Moldau auch weiterhin als ein Nebenland der ungarischen Krone an. Der türkische Hatischerif mit den Stipulationen des Unterwerfungsvertrages soll im Jahre 1686, als die Polen die Moldau besetzten, auf Befehl Johann Sobieski's verbrannt worden sein; doch ist ein Auszug daraus durch den moldauischen Geschichtschreiber, den Groß-Logotheten Nikolaus Costiu (gestorben 1712) uns erhalten. Darnach wurde dem Fürstenthnme die innere Selbständigkeit mit dem Rechte der Fürstenwahl nud die Integrität des Territoriums garautirt, wogegen der Fürst die Investitur vom Sultan zu erhalten hatte, einen jährlichen Tribut von 11.000 Piastern (nach Costin — 4000 türkische Ducateu; im Jahre 1514 wird der Tribut in der Höhe von 8000 Ducateu angegeben) zahlen und nöthigensalls Heeresfolge leisten sollte; im Lande sollen sich Türken nicht niederlassen lind keine Moscheen bauen dürfe». Drei Jahre nach diesem Unterwerfungsvertrage starb Bogdan und wurde im Kloster Putna bestattet. S t e f a n IV. (1517 bis 1527), Bogdans minderjähriger Sohn, als Knabe auf den Fürstenstuhl erhoben, starb nach kurzer bedeutungsloser Regierung ohne Nachkommen und wurde gleichfalls im Kloster Putna bestattet. Unter ihm ist die ehemalige Metropolitankirche znm St . Georg in Snezawa, deren Bau sein Vater begonnen hatte, vollendet worden (1522). Mit Stefan IV. erlosch die Dynastie Bogdan-Mnsat, nm einer Reihe von Prätendenten, die als natürliche Fürstensöhne oder als Nach- kommen von solchen Anspruch auf den Fürstenstuhl erhoben, und Abenteurern freien
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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