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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 97 -
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97 bestätigt wurden. Am 4. April stellte Peter mit seinen Bojaren die Huldigungsurkunde aus, worin er sich als Vasall Ferdinands bekannte und sich zu Diensten gegen die Feinde des Königs und namentlich gegen die Türken verpflichtete. Hierauf nahm ihn Ferdinand durch eine besondere Urkunde in seinen Schutz. Hiemit waren die Ansprüche der ungarischen Krone auf die Oberhoheit in der Moldau an das Haus Habsburg gekommen. Nnr war Ungarn durch die inneren Wirren zu ohnmächtig und Ferdinand zu schwach, als daß diese Wendung der Verhältnisse in der nächsten Zukunft von wirksamen Folgen hätte sein können. Bevor noch die Verhandlungen mit Ferdinand zum Abschlüsse gelangt waren, bekundete Peter seine Feindseligkeit gegen die Türkei. Auf Verlangen des in türkischen Diensten stehenden Ludovico Gritti, der als Bevollmächtigter des Sultans mit Truppen nach Siebenbürgen gekommen war, schickte Peter seine Truppen dorthin, und diese ver- banden sich mit dem Türkenfeind Stefan Mailäth gegen Gritti. Die Moldauer, an welche Gritti sich ergab, lieferten ihn an Mailäth aus, der ihn enthaupten ließ (September 1534). Seine Söhne wurden in die Moldau abgeführt und erlitten auf Befehl des Wojwoden dasselbe Schicksal. Vollends wurde der Zorn des Sultans herausgefordert, als Peter nach diesen Vorgängen im Sommer 1535 die Feindseligkeiten mit Polen durch einen Einfall in Pokntien wieder eröffnete. Polen erneuerte die Klage bei der Pforte und rüstete zum Kriege. Gleichzeitig sollten auch die Türken Peter mit Krieg überziehen. Vergeblich legte sich Ferdinand ins Mittel, um den für die christliche Sache gebotenen Frieden oder wenigstens einen mehrjährigen Waffenstillstand herbeizuführen. Peter wollte von Pokutien nicht lassen, Polen in die Abtretung nicht willigen. Die Kühnheit des kriegerischen Wojwoden angesichts der drohenden Türkengefahr ging so weit, daß er mit dem Plane hervortrat, mit einem Heere von 100.000 Mann (15.000 von Ferdinand, 20.000 aus Siebenbürgen, 25.000 aus der Walachei und 40.000 Moldauer») siegreich bis Conftanti- nopel vorzudringen. Aber seine Zeitgenossen dachten anders, seit man die Scharen Snleimans vor den Mauern von Wien gesehen. Der Hader mit Polen zog sich hin, bis die wiederholten Klagen bei der Pforte den Sturm heraufbeschworen. Im Juli 1538 brach Sultan Snleiman selbst mit einer Heeres- macht von 120.000 Mann gegen die Moldau aus, während die Polen den Krieg mit der Belagerung der Grenzfestung Chotin eröffneten. Auch die Tataren der Krim und Truppen aus der Walachei wurden vom Sultan zur Heeresfolge befohlen. Auf mehr als 200.000 Mann schätzen Zeitgenossen die Streitkräfte, die Snleiman gegen Peter aufbot. In Ungarn, das eben durch den Großwardeiner Frieden (24. Februar 1538) zur inneren Rnhe gelangt war, sah man sich gleichfalls bedroht und traf Maßnahmen znr Vertheidigung; doch unterließ mau es, dem schwer bedrängten Peter rechtzeitig zu Hilfe zu kvmmen. Bukowina. 7
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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