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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 108 -
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108 bei Miriszlö am Maros eine vollständige Niederlage bei. Während Michael an der walachifchen Grenze neue Truppen zusammenzog, brachen die Polen Anfangs Oetober in die Moldau ein, um Jeremias wieder einzusetzen. Michaels Generale, zu schwach, um Wider- stand zu leisten, ließen in Suezawa eine Besatzung und zogen sich aus dem Lande zurück. Nachdem auch Suezawa sich ergeben hatte, wurde Jeremias wieder eingesetzt. Die Polen zogen unn in die Walachei, wo sie am 20. Oetober über Michaels Truppen siegten und den Bruder des Jeremias, Simeon Moghila, als Wojwoden unter polnischem Schutz einsetzten. Aller Eroberungen und selbst seines eigenen Fürstenthums verlustig, von allen Seiten von Feinden umgeben, nahm Michael zu Rudolf II. Zuflucht. Er fand erst nach langem Zögern Gehör, als Sigmund Bäthory, der am 3. Februar 1601 wieder zum Fürsten von Siebenbürgen gewählt worden war, darauf ausging, das frühere Verhältniß mit der Pforte herzustellen. Der Kaiser versah Michael mit Geld zur Anwerbung von Truppen behufs Wiedereroberung der eingebüßten Gebiete. Mit dem ihm zur Seite gestellten Basta ausgesöhnt und im Verein mit diesem zog Michael nach Siebenbürgen. Nach dem Siege bei Goroszlo am Szämos (3. August), der Sigmund zur Flucht über die moldauische Grenze nöthigte, entzweiten sich aber die beiden siegreichen Feldherren wieder. Der Haß gegen den Rivalen ließ Basta zur Mordwaffe greifen. In seinem Zelte im Lager bei Thorda wurde Michael am 19. August 1601 von Bastas Gesellen ermordet. Mit ihm fiel der letzte Fürst, der unter habsburgischer Oberhoheit in der Moldau geherrscht hat. Jeremias Moghila führte die Regierung unter polnischem Schutz und unter türkischer Oberherrschaft weiter. Er wurde in dem von ihm und seinem Bruder Georg erbauten Kloster Suezawitza bei Nadantz begraben (1607). Unter den Wandgemälden der Klosterkirche befindet sich auch das Bildniß des Fürsten mit seiner Familie. Unter den Kostbarkeiten, die er und seine Familie dem Kloster gewidmet, ist auch eine kunstvoll gestickte Grabdecke mit seinem Bildniß. Unter den Nachfolgern des Jeremias bis 1634, die meisten aus dem Hause Moghila, gaben Thronstreitigkeiten und häufige Regierungswechsel den Polen und Türken oft Gelegenheit, in die Geschicke des Landes einzugreifen. Dagegen war die Habsburgische Politik durch den dreißigjährigen Krieg vom Osten abgelenkt, und als später die Türken- kriege wieder aufgenommen wurden, war die Moldan dem habsburgifcheu Einflüsse völlig entrückt, um schließlich dem russischen Thür und Thor offen zu lassen. Suezawa, von Jeremias wieder zum Fürstensitz erhoben, verlor diese Stellung schon unter dessen nächsten Nachfolgern, die ihre Residenz in Jassy nahmen. Im Jahre 1630 wurde dann auch der Sitz der Metropolie von Suezawa nach Jassy verlegt. Die alte Residenzstadt mit ihrer Festung behauptete sich aber noch eine Zeitlang als zweite Haupt- stadt, als welche sie noch zn Ende des XVII. Jahrhunderts galt, und barg noch oft in Zeiten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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