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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 114 -
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114 Vorstadt von Constantinopel, verliehen, die hohe Geldsummen dafür boten nnd nach losester Willkür sehr oft gewechselt wurden. Indem außer dem jährlichen Tribut, der sich damals mit den obligaten Geschenken auf mehr als 200.000 Thaler belief, für jede Ernennung in der Regel noch mindestens 100.000 Thaler im ganzen, oft aber viel höhere Beträge gezahlt wurden, schuf sich die Pforte mit ihren habgierigen Funktionären aus dem öfteren Regierungswechsel die bequemste Einnahmequelle, während das unglückliche Land den härtesten Erpressungen seitens dieser Fürstenthumspächter preisgegeben wurde. Während der Türkenkriege Kaiser Karls VI., welche zu den Friedensschlüssen von Passarowitz (1718) und Belgrad (1739) führten, sowie im russisch-türkischen Kriege von 1736 bis 1739 war auch die Bukowina Schauplatz kriegerischer Ereignisse. Als nach den ersten Erfolgen der kaiserlichen Truppen in der Walachei, wo die Bevölkerung sich ihnen anschloß, auch einige moldauische Bojaren mit ihren an Sieben- bürgen grenzenden Distrieten sich unter kaiserlichen Schutz stellten, rückten im Winter 1716 bis 1717 kaiserliche Truppen unter einem Rittmeister auch in die Moldau bei Cämpuluug ein. Sie drangen unter Beistand der kaiserlich gesinnten Bojaren bis Jassy vor, wurden aber mit Hilfe der herbeigeeilten Türken und Tataren zurückgeschlagen. Hierauf machte der (zum drittenmal ernannte) Wojwode Michael Raeovitza mit tatarischen Hilfstruppen im August 1717 über Cämpuluug einen Einfall in Siebenbürgen, an welchen Zug das sogenannte Tatarendenkmal bei Wama noch erinnert. Noch in demselben Jahre unternahm dann General Stainville einen Rachezug in die Moldau und zwang den Wojwoden zur Zahlung einer Kriegsentschädigung. Er fand im Lande einen nicht unbedeutenden Anhang. Die von der Bevölkerung der Moldau und Walachei in diesem Kriege wiederholt angesuchte und von kaiserlicher Seite zugesicherte Befreiung von der drückenden Türken- uud Fanariotenherrfchaft wurde trotz aller Siege der österreichischen Waffen nicht verwirklicht. In den Passarowitzer Friedensverhandlungen forderten zwar die kaiserlichen Bevollmächtigten die Abtretung beider Fürstenthümer. Statt aber, wie angesucht und zugesichert worden war, an der kaiserlichen Schutzherrschaft über dieselben festzuhalten, begnügte man sich beim Friedensschlüsse mit der Einverleibung der kleinen Walachei, wodurch man infolge der Zertheilnng des Fürstenthums zu den nationalen Bestrebungen in Gegensatz trat. Es war ein politischer Mißgriff, der zur Folge hatte, daß in den Sympathien der unter türkischem Joche schmachtenden christlichen Völker bald Rußland an Österreichs Stelle trat. Dies zeigte sich schon im nächsten Kriege von 1737 bis 1739. Als im Jahre 1737 die österreichischen Truppen in die Walachei und Moldau einrückten fanden sie die Stimmung im Lande dem Anschlüsse an Österreich weit weniger günstig, als im vorigen Kriege. Der Fürst und der maßgebende Theil der Bevölkerung,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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