Seite - 193 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20

193 daß Gott immer der gerechten Sache zum Siege verhelfe: »eä vumneckeü uMä lu sünta ckreptate". Der Rumäne ist der festen Meinung, daß der Kaiser die Stelle Gottes auf Erden vertritt und von ihm dazu bestimmt ist, für jeden die Wage der Gerechtigkeit in der Hand zu halten. Deswegen betrachtet er anch die Behörden nnd Gerichte als im Auftrage Gottes eingesetzt, nm Ordnnng unter den Menschen zu erhalten und dem Bedrückten und Übervvrtheilten zu seinem Rechte zu verhelfen. In der Berufung des Volkes, an der Regelung der gesellschaftlichen und staatlichen Bedürfnisse mitznwirken, sieht der Rnmäne eine Mahnung Gottes zur Begründung der Brüderlichkeit und der Gerechtigkeit, weil er Rumänische Landleute in ihrer Tracht. glaubt, daß nur dann Gott gefällige Werke verrichtet werden, wenn in seinem Namen alle, oder doch wenigstens recht viele sich versammeln nnd einigen. Dem Kaiser treu zu sein, seinem Rufe überallhin zu folgen, fiir ihn und sein weites Reich, aber auch für das engere Baterland uud die eigene Nation zu kämpfen nnd zu sterbe», hält der Rumäne für eine ihm von Gott auferlegte Pflicht, für eine Ehrensache nnd für eine große Tngend, deren Nicht- ausübung ihm Schmach und Schande nnd ewige Verdammung bringen würde. Zn einer Auflehnung gegeu die bestehende Ordnung läßt sich der Rumäne ungemein schwer bewegen; nur wenn sich bei ihm der Glanbe eingewurzelt hat, daß er in seinem nationalen Wesen bedroht sei, erhebt er sich znr Vertheidigung des Eigenwesens; aber anch in diesem Falle Bukowina. 13