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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 211 -
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211 aus der mitgenommenen Flasche einzuladen. Die eingeladenen Gäste begeben sich schon vor dem Trauungstage, manche aber erst an diesem, zu den Brauteltern, um dieselben zu beglückwünschen, erscheinen aber hiebet niemals mit leeren Händen, sondern bringen stets etwas, wie Geflügel, Eier, Butter, Käse, Mehl, gedörrte Früchte oder was sonst zur Bereitung des Hochzeitsmahles verwendet werden kann, mit sich. Am Abende vor dem Trauungstage, der in der Regel auf einen Sonntag, seltener auf einen Donnerstag fällt, schickt zuerst der Bräutigam durch seine Brautführer an die Braut die vorbereiteten Hochzeitsgeschenke (ckaruri), in BegleitungeinigerBurschen und zweier oder dreier Musikanten, die unterwegs verschiedene Märsche und Lieder spielen, während die Überbringer der Geschenke fortwährend Juchhe schreien (ekiue). Sobald man im Hause der Braut die letzteren herannahen sieht, setzt sich die Braut zwischen ihre Kranzel- mädchen an den Tisch und erwartet so die Ankunft der Gäste. Diese werden draußen von den Führern der Braut mit Musik empfangen und in das Zimmer geleitet. Hier überreicht der Führer die Geschenke. Die gereimte Ansprache, die er dabei hält, ist fast stereotyp und Braut und Bräutigam werden in derselben stets mit impsrat (Kaiser) und imperateasü titnlirt. Die Braut erhebt sich, nimmt die Geschenke in Empfang, begrüßt mit einem vollen Glase den Redner, trinkt aber aus demselben nicht, sondern gießt den Inhalt über den Kopf nach rückwärts aus, füllt es wieder und überreicht es dem Sprecher. Dieser trinkt den Eltern der Braut, diese trinken den übrigen Gästen zu. Nach kurzem Schmause, während dessen die Musik spielt, erhebt sich die Jugend sammt der Braut zu einem Hora-Tanz, umkreist, sich an den Händen haltend, dreimal den Tisch und begibt sich dann zur Fort- setzung des Tanzes auf den Hof. Hier verabschieden sich nach einiger Zeit die Abgesandten des Bräutigams. Bald darauf schickt auch die Braut auf gleiche Weise ihre Hochzeits- geschenke (sokimbun) an den Bräutigam, die unter demselben Ceremoniel übergeben und in Empfang genommen werden. Auch hier wird nach dem Schmause getanzt. Am Trauungstage, wenn die Kirchenglocken den Beginn der heiligen Liturgie ankündigen, brechen Braut und Bräutigam, jeder von seinem Hause, in Begleitung der eigenen Hochzeitsgäste und der Musik, der Bräutigam in der Regel zn Pserde, die Braut aber immer in einem von Pferden oder vier Ochsen gezogenen Wagen (nur im Gebirge pflegt auch die Braut zu reiten) in die Kirche auf, wo sie dem Gottesdienste beiwohnen. Nach Beendigung desselben wird das Brautpaar durch die Beistände (nunii mar!) zum Trauungstische geführt, wo es sich auf einem Teppiche, unter welchen einige Münzen für den Kirchendiener gelegt werden, aufstellt, während die Beistände mit großen Kerzen in der Hand hinter demselben stehen. Nun nimmt der Priester zuerst die kirchliche Verlobung (IvFockna) durch den Ringwechsel (sckiinbarea mslolor) vor, dann die Trauung (cununis) durch Auflegung der Trauungskronen (cunuiu) auf die Häupter der 14»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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