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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 212 -
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212 Verlobten, Zum Schlüsse faßt der Beistand mit der einen Hand die Stola (epitrakir) des Priesters, mit der anderen die Hand des Bräutigams, dieser die der Braut und diese wieder die der Beiständin und so umkreisen sie dreimal den Trauungstisch, indem Priester und Kirchensänger das Lied „Isaiea ckantuests" anstimmen. Bei dieser Gelegenheit werfen die Brautführer Wall- und Haselnüsse, ja auch Zuckerwerk über die Getrauten nnd das anwesende Publicum zum Zeichen, daß die Getrauten die jugendlichen Freuden abstreifen, und mit dem Wunsche, daß ihr Familienleben im Überflusse verlaufe. Als ungünstiges Zeichen gilt es, wenn bei der Verlobung ein Ring oder beim Gange nm den Tisch eine Trauungskrone hinabfällt. Nach vollzogener Trauung wird das junge Paar von den Brautführern und Kranzel- mädchen in die Mitte genommen und vor die Umfriedung der Kirche hinausgeführt, wo sie einen kurzen Nora-Tanz aufführen. Hierauf kehren Braut und Bräutigam in der Weise, wie sie in die Kirche gekommen waren, nach Hause zurück, wo jedes von seinen Eltern nnd nächsten Verwandten mit Brot und Salz empfangen und ein kleiner Imbiß eingenommen wird. Sodann besteigen der Bräutigam und seine Brautführer (vätäjei) wieder ihre Pferde und begeben sich mit den anwesenden Verwandten und Gästen unter Musikbegleitung, Pistolen- oder Pöllerschießen und Hellem Jauchzen zu der Braut. Sobald die Brautführer der Braut erfahren, daß der Bräutigam mit seinen Hochzeitsgästen nahe, eilen sie hinaus und sperren das Thor ab. Die Anführer des Bräutigams suchen zwar in den Hof einzudringen, werden aber von denen der Braut aufgehalten und befragt, wer sie seien und was sie wünschen. Nun entspinnt sich ein längeres Zwiegespräch in Reimen zwischen den beiden Hanptansührern. Jener des Bräutigamsgefolges bringt vor, sie wären Jäger, hätten ein hübsch gewachsenes nnd hurtiges Reh angeschossen und bis hieher verfolgt; sie bäten demnach um die Erlaubniß, es hier suchen zu dürfen. Der Hauptanführer der Brautgäste stellt das anfangs in Abrede gibt aber schließlich die Möglichkeit zu und öffnet das Thor. Beim Betreten des Hof- ranmes kommt ihnen die Hansfrau oder eine andere Verwandte mit einem großen Kolatschen und einer Kanne frischen Wassers entgegen, worin Weihwasser gegossen wurde, und worin auch eiu Strauß aus Basilienkraut (dusmoe) steckt, nnd besprengt damit die Eintretenden. Einer aus dem Gefolge des Bräutigams erhascht den Kolatschen, steckt einen Stock in denselben und reicht einem Genossen das andere Ende des Stockes; dieser faßt schnell dasselbe nnd nun halten beide den Stock mit dem Kolatschen in der Mitte in solcher Höhe, daß der reitende Bräutigam beim Eintritte in den Hofraum dreimal uuter demselben durchreiten kann. Beim dritten Male steigt der Bräutigam in der Nähe der Hausschwelle ab und wird von den Brauteltern bewillkommt. Während dessen erhaschen die beider- seitigen Anführer den Kolatschen, brechen ihn in mehrere kleine Stücke (kranA cvlacul)
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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