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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 235 -
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235 auf den Rücken; erräth er, wer ihm den Schlag versetzt hat, so tritt dieser an seine Stelle. Beim Ringspiel (perstinc^ek) sitzen Bursche und Mädchen im Kreise herum und lassen einen Ring auf einem Faden in schnellem Tempo von Hand zu Hand gleiten. Einer der Burschen muß errathen, bei wem sich der Ring befindet; gelingt ihm dies, so setzt er sich in den Kreis und derjenige, bei dem der Ring gefunden wurde, setzt das Spiel fort. „Lichtchen" ist ein Spiel, bei welchem ein brennender Kienspan im Kreise herumgereicht wird; bei wem er erlischt, der muß alle Mitspielenden küssen — fürwahr, eine für Burschen sehr angenehme Aufgabe! Am Tanzboden (äanee). An Sonn- und Feiertagen, wenn die Geige (ski-^pka) und die Zimbel scomluiiv) oder das Tamburin (vvuökalo, res^ew) ertönt, sieht man Burschen und Mädchen in ihren schönen Trachten dem Wirthshause, im Sommer wohl auch der Hutweide zueilen, um sich hier bei Tanz und Gesang zu belustigen. Der Tanz beginnt gewöhnlich um zwei Uhr Nachmittags und endet mit Sonnenuntergang. Zuerst beginnen nur die Bursche denselben (lo^vvock^t^ äanee), während die Mädchen abseits vom Tanzboden stehen; dann erst ruft jeder der Burschen seine Liebste dem Vornamen nach zum Tanze auf und nun dreht sich alles bunt im Kreise um die Musikanten herum, die auf einer Bank im Centrum des Tanzbodens sitzen, daß der Stanb aufwirbelt. Getanzt wird gewöhnlich: die seltener der , s e r b l n " - und der ,^rkan«-Tanz, welch letzteren nur die Burschen allein in verschiedenen „Figuren" aufführen. Hiezn singen die Burschen mit ihren frischen Stimmen folgende Tanzlieder: „Hei, ihr Burschen tropota, Dies ist unsre Arbeit da. Teufel wird den Schuster holen, Wird er uns nicht Stiefel sohlen." „Winde wehen gar so trocken Peter mein hat schöne Locken, Beutelt mit den schönen Locken, Wird mich gleich zum Branntwein locken; Ja, zum Branntwein, der wie Honig, Süß ist er und gar so wonnig." „Hoppa, zuppa bei der Bank, Stiefel reißen, Gott sei Dank." Im Czeremoszgebiete wird der Tanz mit folgenden Liedern eröffnet: „Wohl, ich will den Tanz beginnen, möge Gott nun walten, Doch auf uns, die Dorfesjugend, schaut nicht krumm, ihr Alten! Laßt uns frisch zum Tanze schreiten und zusammen singen, Jener Maid, die zu gescheit ist, wird's bei uns mißlingen. Musikant, du Nowisilker, spiele in der Mitte, Daß ich mir' mal eins auftanze, so nach alter Sitte. „„Tanze, tanz', wie viel man kann, doch an mich schmieg' Dich nicht an. Ach, kaum freut das Tanzen mich, bin ich nicht gelehnt an Dich.""
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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