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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 257 -
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257 Unterdessen versammelt sich die erwachsene männliche Dorfjugend an einem vorher verabredeten Orte; ein Bursch wird nun als Greis (dich, ein anderer als Ziege (K02H) verkleidet. Beide ziehen sodann, von den Sängern (koliadn^ki) begleitet, von Hütte zu Hütte; überall singen sie unter den Fenstern ihr Weihnachtslied (koliaäa) und treiben ihre derben Spässe, wofür sie vom Wirthe mit einigen Kupfermünzen und Brot oder Kukuruz beschenkt werden. Mehrere solcher Weihnachtslieder geben wir hier wieder: „Eh' noch begann die Erschaffung der Welten, l Hei gebe Gott! War weder Himmel, noch Erde zu sehen; Hei gebe Gott! Nur war zu schauen ein blaues Meere, Hei gebe Gott! Auf diesem Meere ein grüner Ahorn,? Hei gebe Gott! Auf diesem Ahorn saßen drei Täubchen, Hei gebe Gott! Saßen drei Täubchen, riethen, beriethen; Hei gebe Gott! „Brüder, wie könnten die Welt wir erschaffen? Hei gebe Gott! Tauchen wir bis auf den Grund dieses Meeres, Hei gebe Gott! Heben von dort her goldenen Sand wir, Hei gebe Gott! Lasset uns schaffen aus goldenem Sande, Hei gebe Gott! Dann einen Mond, den sichelgeformten, Hei gebe Gott! Der wird leuchten in Nächten, den dunklen, Hei gebe Gott! Sonne wird strahlen an heiteren Tagen, Hei gebe Gott! Sterne, so kleine am Abend, dem stillen, Hei gebe Gott! Brüder, enteilet zum Meeresgrunde, Hei gebe Gott! Hebet nur schnell den Sand, ja den gold'nen. Hei gebe Gott!" „Tief betrübten sich Berge und Thäler^ Hei gebe Gott! Daß sie nicht zeugten Korn und Weizen; Aber sie zeugten grünende Ranken, Grünende Ranken wanden sich aufwärts, Wanden sich aufwärts, blühten taubengrau, Blühten taubengrau, trugen gar reichlich, Diese hütete artiges Fräulein N. N. Als es stand Wache, nähte es fleißig, Da es genäht hat, schlief es so fest ein. Da flogen herbei paradiesische Vögel, Aßen und tranken die grünenden Ranken, Aßen und tranken, schlugen mit Flügeln, Weckten das artige Fräulein N. N. Da wird es munter, wehrt mit dem Ärmel: Hela, ach hela! Ihr himmlischen Vögel, Esset und trinket nicht grünende Ranken, Hab einen Bruder, der nicht vermählt ist. Selbst bin ich auch noch gar jung." In derselben Weise werden die drei folgenden Tage gefeiert, wo auch die „Kirchen- bruderschaft" singend im Dorfe umherzieht und Abgaben für die Kirche einsammelt. Es gilt für sündhaft, am Weihnachtsfeste die Küchlein mit dem Lockrufe: cip, cip, cip! anzurufen, da sie sonst keine Eier legen würden; die Pelzmütze auf den Tisch zu legen, weil sonst Maulwürfe das Feld durchwühlen; im Gespräche des Mohnes zu erwähnen, da sonst > Ein Weihnachtslied aus der Dniestrgegend. - Ahorn — (platanus orieatalis). 2 Ein Weihnachtslied aus der Pruthgegend. Bukowina. 17
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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