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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 268 -
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268 Menschenleben darstellt. Die hellfunkelnden Sterne sind die Seelen der Gerechten, die trübleuchtenden die Seelen der Sünder. Fällt eine Sternschnuppe (paZüe?a ?vvi?6ä), so ist nach seiner Meinung irgendwo ein Leben verloschen, ein Mensch gestorben. Von den Sternbildern sind ihm blos bekannt: der große Bär (kurnszika), der Krebs (rak) und der Steinbock (exepeka). Erglänzt die Milchstraße (ckorvka) am Firmamente, so ist gutes Wetter zu erwarten. Von großer Bedeutung ist für den Rnthenen das Erscheinen eines Kometen (nieka); leuchtet derselbe roth, so wird es Krieg geben, wenn jedoch weiß, so ist Hungersnoth oder Seuche zu gewärtigen. Sonnen- und Mondesfinsternisse sonca, misiaca) sollen deshalb stattfinden, weil die Weiber am Sonnabend oder am Sonntage Morgens die Knüpffäden (züsac^inki), welche die Falten am Hemd- kragen zusammenhalten, annähen, was eine Sünde sei. Neumond (nowH misiae) ist die geeignetste Zeit, um gewisse Heil- und Zauberkräuter einzusammeln. Blitz tkivskÄn'^ea) und Donner (Krim) sind zugleich mit den anderen Körpern vou Gott erschaffen und dem Teufel übergeben worden; doch nahm ihm diese, wie schon erwähnt, der heilige Elias ab. Schlägt irgendwo der Blitz ein und zündet er, so kann dieses Feuer nur mit Ziegenmilch gelöscht werden. Einen vom „Donner Erschlagenen" halten einige für einen Gerechten, andere hingegen betrachten seinen jähen Tod als eine Strafe Gottes. Daher der Fluch: „Uriin-dz? tebe tris" — der Donner soll Dich treffen. Ein Werk des Teufels ist ferner der Hagel (krack, tüe?a). Doch es gibt Männer, welche ihn besprechen und dahin lenken, wo er keinen Schaden anrichten kann. Ein solcher Hagelbeschwörer heißt .kracko^ve^ (Hagelmann) und führt seine Beschwörung folgender- maßen aus: Sobald die graugelbe Hagelwolke naht und in der Luft ihr Sausen vernehmbar wird, entkleidet sich der Beschwörer entweder ganz oder behält nur das Hemd an; mit der einen Hand ergreift er sodann einen alten Hut, mit der anderen eine Sense und segnet damit die herannahende Wolke viermal mit den Worten: „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen (viermal); Leininte, Linie, Hex!, ^ Elias, Du Schlager! Trage diese Wolken hinweg auf die Wälder, auf die Felsen, dorthin, wo weder Ackerfeld, noch Obstbäume zu finden sind; und solltest Du dies nicht thun, so wirst vor Gott Du der Schuldige sein." Hierauf kommen noch kurze Gebete. Um ein Saatfeld vor Hagelschlag zu beschützen, gräbt man wohl auch an den vier Seiten desselben geweihtes Osterbrot (ärws) ein. Auch werden bei herannahendem Gewitter die Kirchenglocken geläutet, sowie eine Schaufel und ein Besen kreuzweise vor die Hausthür geworfen. Nach dem Regen erscheint dann gewöhnlich der Regenbogen (6ukü, ^vssslka), welcher nach der Meinung des Volkes den Regen aus den Wolken aufsaugt, worauf schönes Wetter eintreten muß. ' Mir unverständliche Zauberworte.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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