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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 286 -
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286 Zum Schlitz des Körpers wird die rechte Brustklappe iiber die linke geschlagen und dann an der linken Brustseite mittelst kleiner, runder, grauer vom Halse bis znm Gürtel herab angebrachter Zink- oder Stoffknöpfe zusammengehalten. Die Männer tragen über dem Kleide einen schmalen Woll- oder Ledergurt. Männer, Frauen und Kinder Pflegen auf der Brust unter dem Hemd ein metallenes an eine Schnnr befestigtes Kreuz als eine Art Amnlet zu tragen. Die Kopfbedeckung der Männer ist im Sommer ein gewöhnlicher Filzhut; im Winter wird eine schwarze oder graue Lammfellmütze, die man bei großer Kälte bis über die Ohren zieht, getragen. Männer und Burschen tragen Sommer und Winter faltenreiche Röhrenstiefel aus russischem Leder. Die Frauen und Mädchen tragen besonders bei Hochzeiten über ihre breiten Manchesterjacken noch ein buutsärbiges Tuch, welches derartig über die Schultern geworfen wird, daß es ein Dreieck bildet. In der Hand halten sie ein rothes Taschentuch und die Ohren schmücken große Metallohrgehänge. Die Kopfbedeckung der Frauen besteht in buntfarbigen Seiden- oder Wolltüchern. Darunter tragen sie einen aus Haaren und Leinwandstücken bestehenden, ,obrue?nilc" oder genannten Reif, der sie von den Mädchen unterscheidet. In früherer Zeit war der Kopfschmuck der Mädchen an Festtagen die hohe diademförmige ,k>erevvesku", welche hente bloß noch die Bräute zur Trauung tragen. Die Pereweska wird mit Vorliebe vorne mit bunten Steinen, Perlen, Flittern, Knöpfen zc., rückwärts mit herabwallenden bnntfärbigen Seiden- oder Wolltüchern geschmückt. Das Zopfende wird mit rothen Bändern gebunden, die sammt dem schön- geflochtenen Zopfe auf den Rücken herabhängen. Die bis an die Knöchel reichenden faltenreichen, bnnten, bei älteren Frauen aber weniger bunten Oberröcke werden von den Lippowanerinnen mittelst Achselträger in die Höhe gehalten und Binde- oder Gürtelbänder lose dicht unter dem Busen gebunden. Die Frauen tragen im Sommer Stiefeletten aus Kordovau- oder Lackleder, im Winter Stiefel. Frauen wie Mädchen tragen buntgefärbte Schürzen, die sie aber beim Kirchgange ablegen müssen. Die in den Städten wohnenden wohlhabenderen Lippowaner entfalten in ihrer Kleidung einen großen Luxus und tragen sogar moderne Kleider, obwohl ihre Religionsgrundsätze angeblich jede Neuerung in der Kleidung verpönen. Oft spazieren an Sonn- und Festtagen die Männer in modernen Kleidern, die Frauen in Sammt nnd Seide herum. Das Kopfhaar wird von den Lippowanern gestutzt getragen. Hingegen verbieten ihnen ihre strengen Religionsgrundsätze, das Barthaar zu scheeren oder zu rasiren, weshalb manche ein recht verwahrlostes Aussehen aufweisen. Sie sind Gegner der Matrikenführung, theatralischer Vorstellungen, des Kaffee- genusses und besonders des Tabakrauchens. Die Tabakpflanze wird für ein aus dem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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