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sondern von Holz mit einer Weißblechumfassung und zwar aus dem Grunde, weil der
Heiland nicht auf einem metallenen, sondern einem hölzernen Kreuze starb.
Sie halten nicht viel auf auswendig vorgetragene Predigten, da man so leicht irren
könne; daher werden in ihren Kirchen die gedruckten Predigten der alten Kirchenlehrer
vorgelesen. DieLippowanerPriester benützen znrProskomedie nicht wie dieOrthodoxen einen
Diskos (Scheibe), sondern drei. Auf den ersten legen sie das Christnstheilchen, auf den
zweiten das der Muttergottes und auf den dritten die für die Heiligen, Lebenden und
Todten herausgezogenen Theilchen.
Lippowanerinnen in der Kibitka fahrend,
Ihre Religion verbietet den Lippowanern den Tanz, den Genuß geistiger Getränke
und die Musik, was das Fehlen von Musikanten und Tänzen hinlänglich erklärt. Mit dem
Verbote der geistigen Getränke und des Tanzes nehmen sie es freilich nicht sehr genau,
daher kann man an Markttagen in den Stadtschänken von Alkohol berauschte Lippowaner
tanzen, singen und lärmen sehen. Lobend muß erwähnt werden, daß in ihrem Dorfe
Biala-Arinitza die Wirthshäuser fehlen.
In den Orten, wo sie mit Andersgläubigen zusammenleben, Pflegen sie ihre
Wohnungen und Gärten mit hohen Zäunen zu umgeben, um dieselben den neugierigen
Bukowina. 19
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bukowina, Band 20
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bukowina
- Band
- 20
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.14 x 21.77 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch