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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 298 -
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298 zumeist sehr drückenden Bedingungen unterwerfen. Es sei hier nur erwähnt, daß sie sich mit sechs Joch, und zwar noch zu rodenden Waldgründen begnügen mußten. Noch schlechter erging es den zahlreichen Nachzüglern. Sie wurden lange im Lande hin nnd her geschoben, bis sie endlich ein leidliches Unterkommen fanden. Das Beispiel der Religionsfondsgüter-Verwaltung nachahmend, begannen nunmehr auch Privatgrnndherren deutsche Einwanderer aufzunehmen, um durch sie den Ertrag ihrer Güter zu erhöhen. So siedelte im Jahre 1850 die damalige Eigenthümern von Moldanisch-Banilla, Petronella Theodorowicz, 20 theils aus Böhmen (aus der Klattauer und Bndweiser Gegend), theils aus Niederösterreich stammende deutsche Familien in der Nähe des genannten Ortes an und legte dadurch den Grund zu der Attiuenz, seit l887 aber selbständigen Gemeinde Augustendorf. In den Sechziger-Jahren sind zwei deutsche Kolonien auf dem der freiherrlichen Familie Wassilko-Sereeki gehörenden Gute Berhomet am Sereth, nämlich Alexandersdorf (1863) und Katharinendorf (1869), gegründet worden. Beide Orte erhoben sich auf öden, ganz werthlosen Grnndeomplexen. Die Ansiedler, Schwaben aus Jliszestie und Tereblestie, sowie aus der in Galizien gelegenen deutschen Ausiedlung Brigidau, sind jedoch nur Pächter der von ihnen urbar gemachten Gründe. Anf einer Privatherrschaft ist auch die jüngste deutsche Eolouie in der Bukowina, Zadowa am Sereth, entstanden. Dazu haben im Jahre 1885 David Kranz und kurz darauf auch die Antheilsbesitzer Johann v. Baloszeskul und Alexander Ritter v. Gojan den Grund und Boden käuflich überlassen. Bei der starken natürlichen Vermehrung der deutschen Colouisteu mußte dieseu der ihnen ursprünglich zugetheilte Grund und Boden bald zu enge werden. Sie suchteu sich darum nach allen Seiten auszubreiten. So kommt es, daß in der nächsten Umgebung der deutschen Ansiedelnngen (z. B. in Rohozna bei Sadagora, in Mitoka-Dragomirna bei Nen-Jtzkauy, in Glitt bei Lichtenberg, in Klosterhnmora bei Bori und Pojana Mikuli, in Negrileassa, Ostra uud Stulpikany bei Schwarzthal u. s. w.) das deutsche Element stark hervortritt. Aber auch in ganz entlegene Gegenden der Bukowina hat der Kamps ums Dasein den deutschen Ansiedler geführt. Dieser Ausbreitung der Coloniften sowie dem Umstand, daß infolge der Verbindung mit dem Kaiserstaate an sich zu allen Zeiten aus den übrigen Kronländern Deutsche als Soldaten, Beamte, Gewerbs- uud Handels- leute in die Bukowina kamen und sich dann häufig daselbst bleibend niederließen, ist es zuzuschreiben, daß es heute hierzulande nur wenige (etwa 15) Gemeinden ohne deutsche Bewohner gibt. Besonders zahlreich ist die deutsche Bevölkerung in den Städten und einigen Märkten. In Czernowitz beträgt sie 50, in Kimpolung 33 8, in Radautz 66 15, in Sereth 60 70 und in Snezawa 58 33, dann in Gurahumora 78 9, in Unter-Stanestie 36 54, in Storozynetz 40 07, in Wiznitz 90 06 Proeente der Bevölkerung. Im ganzen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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