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ausgedehnter als im Flach- und Hügellande, da sie 11 Procent der Gesammtfläche aus-
machen, und der Wald, der im oberen Solonetzthale bereits 66 Procent des Gesammt-
areales erreicht, beginnt in diesem Landestheile zu dominiren. Der Getreidebau spielt hier
eine untergeordnete Rolle.
Das Gebirgsland hat ein Areale von 338.000 Hektar gleich 32 31 Procent
der Gesammtfläche des Landes und gliedert sich in das im Nordwesten gelegene
Ober-Czeremoszthal, das im Südwesten gelegene Moldawa- und Snchathal und das
südliche Gebirgsland. Das Ackerland nimmt 7.978 Hektar oder 2 36 Procent der
Gesammtbodenfläche des Gebirgslandes ein, während die Waldungen sich auf einer
Fläche von rund 200.000 Hektar oder 60 Procent derselben ausdehnen. Der Feldbau
ist auf die schmalen Thäler beschränkt, von den Berglehnen sind nur wenige bei nördlicher
und westlicher Exposition culturfähig. Aus den Wiesen und Weiden ziehen die Bewohner
dieses Landestheiles ihren Hauptnutzen, indem sie dieselben an Vieheigenthümer aus
dem Flachlande für die Sommerweide verpachten; vielfach nehmen die Bewohner des
südwestlichen und südlichen Gebirges Ackergründe in der Ebene, besonders im Snczawathale,
in Pacht, um daselbst die für sie nothwendigen Brodfrüchte, namentlich Mais, zu gewinnen.
Die Benützung des Bodens. — Die im Lande hauptsächlich gebante Frucht ist
der Mais, hier Kukuruz genannt, dem nahezu ein Vierttheil (24'5 Procent) der Gesammt-
ackerfläche gewidmet ist. Das Anbauverhältniß des Maises steigt in manchen Gegenden,
wie am unteren Laufe des Suczawaflusses und im unteren Czeremoszthale, bis zu
33 Procent der Gesammtackersläche. Obwohl der Mais in der Bukowina, wo er nahezu
seine nördlichste Vegetationsgrenze erreicht, durchaus nicht so ertragreich ist, um bei
den bedeutenden Culturkosten gut zu rentiren, wird er doch in so bedeutender Ausdehnung
gebaut, weil er das allgemeinste, beliebteste, oft ausschließliche Nahrungsmittel der
rumänischen und der ruthenischen Landbevölkerung bildet und weil dessen Einheimsung
beliebig vier bis sechs Wochen verschoben werden kann, ohne daß der Quantität und
Qualität der Ernte Abbruch geschähe.
Die Maisfelder, auf denen die schlanken Stauden mit ihren saftiggrünen langen
und schmalen Blättern, mit den Blütenrispen und spinnenden Maiskolben in Reihen
stehen, dazwischen dnnkle Hanfstauden und weißblühende Bohnen, am Boden rankend die
breitblättrigen Kürbisse mit den orangegelben Blütenkelchen im Sommer und den großen
gelben nnd grünen Kürbisköpfen im Herbste, an den Feldrainen und an den Grenzen der
einzelnen Parcelleu die Heliauthusstauden mit ihren großen goldigen Blumen, verleihen
dem Flach- und Hügellande der Bukowina einen ganz eigenartigen landschaftlichen Charakter.
Solch ein Maisfeld liefert dem Bnkowiner Bauer nahezu Alles, dessen er zu seinem
Haus- und Lebensunterhalt benöthigt, das Maismehl zu seiner vornehmsten Nahrung,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bukowina, Band 20
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bukowina
- Band
- 20
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.14 x 21.77 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch