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vertheilt, daß ungefähr 40 Procent desselben auf den Ersteren, 60 Procent ans den
Letzteren entfallen. Von den 180 Landgütern, die privaten Großgrundbesitzern gehören,
haben die meisten eine Ackerarea von 400 bis 500 Hektar, wenige erreichen ein Ackerarealc
von 1000 bis 1200 Hektar, nur eines, Bossancze im unteren Snczawathale, hat eine
Ackerarea von 1500 Hektar, während es nicht wenige Landgüter mit einer Ackerarea von
blos 120 bis 200 Hektar gibt.
Der größte Grundbesitzer des Landes ist, abgesehen von seinem Forstbesitze, der
Bnkowiner griechisch-orientalische Religionsfond, dessen Güter von einer eigenen, dem
Ackerbau - Ministerium unterstehenden Güterdirection mit dem Sitze in Czernowitz
verwaltet werden. Der gesammte Grundbesitz des Bukowiuer griechisch-orientalischen
Religionsfondes beträgt 255.365 85 Hektar, wovon 231.370 78 Hektar Waldungen,
23.154 11 Hektar Äcker, Gärten, Wiesen, Weiden, Alpen und sonstige productive Gründe
sind. Die Landgüter sind sämmtlich verpachtet, und zwar 9810 Hektar an das k. k. Staats-
gestüt in Radantz, der Rest, bestehend aus 28 Meierhöfen mit einer Gesammtfläche von
9488 Hektar und 85 größeren und kleineren zerstreut gelegenen, daher den Meierhöfen
nicht zugewiesenen sonstigen landwirtschaftlichen Grundstücken im Gesammtflächenmaße
von 2011 Hektar, an Private.
Die Verpachtung erfolgt bei den Meierhöfen in der Regel auf die Dauer von zwölf,
bei den kleineren Grundbesitzungen von drei bis sechs Jahren. Die Ackerböden der meisten
Fondsmeierhöfe stehen in gutem Culturzustande, denn wenn auch den Pächtern keine
bestimmten Wirthschaftspläne vorgeschrieben sind und von ihnen auch kein bestimmtes
Wirtschaftssystem eingehalten wird, so wird seitens der staatlichen Verwaltung auf die
Erhaltung der Bodenkraft, Erzeugung des erforderlichen Düngers und eine entsprechende
Viehhaltung gesehen. Vielfach sind die Ackerböden mittelst kostspieliger Drainagen und
offener Gräben entwässert und meliorirt worden.
Noch ungleichmäßiger als beim Großgrundbesitze ist der Agricnltnrboden des Klein-
grundbesitzes vertheilt. Während es in jeder Ortschaft eine große Zahl sogenannter
Häusler gibt, die nur '/» bis Hektar eigenen Grund und Boden besitzen, ist der
mittlere Besitzstand durchschnittlich 2 bis 6 Hektar, und nur einzelne strebsame Landwirthe
in jeder Gemeinde haben durch Grundzukäuse ihren Besitzstand auf 20 Hektar und darüber
gebracht. Viel günstiger liegen die Verhältnisse bei den deutschen Ansiedlern im Lande, von
denen fast Jeder eine größere geschlossene Bauernwirthschaft besitzt. Fleißig und sparsam
suchen die deutschen Colonisten ihren Grundbesitz so viel als möglich durch Gruudzukäufe,
so weit solche innerhalb der angrenzenden Gemeinden möglich sind, oft auch in entfernteren
Gemeinden, zn vermehren. Außer durch die sehr weit gehende Parcellirnng des bäuerlichen
Grundbesitzes wird die Bewirthschaftung desselben auch durch die zersprengte Lage der den
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bukowina, Band 20
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bukowina
- Band
- 20
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.14 x 21.77 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch