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so daß im Jahre 1836 fast alle größeren Privatwälder nach einer Schlageintheilung unter
Leitung und Aufsicht von Förstern bewirthschaftet wurden.
Mit dem Übergange der Administration der Forste des Bukowiner griechisch-
orientalischen Religionsfondes an das k. k. Ackerbanministerium (1872) und mit der
Activirnug der staatlichen Forstaufsicht (1871) und den darauf folgenden Organisirnngen
der staatlichen Forstverwaltung erfolgte noch eine wesentliche Vermehrung des staatlichen
und auch des freilich noch immer unzureichenden privaten Forstpersonales.
Bergbau und Hüttenwesen.
Unter der moldauischen Regierung gab es keinen Bergban in der Bukowina.' Die
zahlreichen am nördlichen und östlichen AbHange der Karpathen aus dem Boden hervor-
sprudelnden Salzquellen waren zwar der damals noch dünn gesäten einheimischen
Bevölkerung bekannt und wurden von ihr auch benützt; im Übrigen jedoch waren die
geologischen Verhältnisse des Landes total unbekannt. Die Einverleibung der Bukowina
in die Habsburgische Monarchie schuf auch nach dieser Richtung hin Wandel. Bereits im
Jahre 1777 wurde eine k. k. Schurfcommission eingesetzt, welcher die Aufgabe zufiel, das
Ländchen in geologischer uud bergmännischer Hinsicht zu untersuchen. Die Thätigkeit dieser
Commission war von Erfolg begleitet, denn sie entdeckte in der Nähe der heutigen Ortschaft
Jakobeny ein Lager von Manganeisenstein und später unweit des Dorfes Pozoritta ein
Lager von Kupfererzen. Gleichzeitig begann die Regierung aus den vorhandenen natürlichen
Salzquellen Salz zu gewinnen. Auf diese Weise wurde der Grund zu dem heutigen Berg-
werksbetriebe in der Bukowina gelegt. Die damals geschaffenen Werke sind heute noch in
Thätigkeit; es sind dies: das Salzbergwerk und die Saline in Kaezika und die Montan-
werke des Bukowiner griechisch-orientalischen Religionsfondes in und um Jakobeny.
' Ich verdanke die Daten dem freundlichen Entgegenkommen der beiden Bergwerksverwaltungen in der Bukowina.
Seitens der k. k. Salinenverwaltung in Kaczika wurde mir eine von dem k. k. Salinenadjuncten Herrn Bincenz von Gruszecki
verfaßte handschriftliche Skizze, betitelt: „Statistische Daten über das Steinsalzbergwerk und die Sudsaline in Kaczika" (6s äato
Kaczika im April 1894) in bereitwilligster Weise zur Verfügung gestellt. Ein gleich bereitwilliges Entgegenkommen fand ich bei
der k. k. Direction der Güter des Bukowiner griechisch orientalischen Religionsfondes in Czernowitz, beziehungsweise bei der
(einen integrirenden Bestandtheil dieser Behörde bildenden) k. k. Bergverwaltung in Jakobeny. Der Borstand der letzteren, Herr
k. k. Ober-Bergverwalter Faustin Ritter von Krasnski stellte mir verschiedene Actenstücke zur Verfügung; darunter insbesondere
ein (offenbar von dem verstorbenen Leiter dieser Montanwerke Herrn k. k. Ober-Bergrath Bruno Walter verfaßtes, für die Wiener
Weltausstellung vom Jahre 1873 bestimmtes) handschriftliches Elaborat, betitelt: „Die Eisen- und Kupfer-Berg- und Hüttenwerke
des griechisch-orientalischen Religionsfondes in der Bukowina", ferner ein (mit dem vorgenannten stellenweise wörtlich überein-
stimmendes) ebenso umfangreiches (die Zahl 854 vom Jahre 1878 tragendes) Actenstück, betitelt: „Die Montanwerke des Bukowiner
griechisch-orientalischen Religionsfondes in der Bukowina. Dargestellt von Bruno Walter" (Manuskript des verstorbenen damaligen
Bergrathes Bruno Walter). Die auf die spätere Entwicklung dieser Montanwerke bezugnehmenden Daten wurden mir von dem
dermaligen Leiter der Werke Herrn k. k. Ober-Bergverwalter Faustin Ritter von Krasnski in freundlichster Weise brieflich
mitgetheilt. Beide Werke, sowohl das Bergwerk und die Saline in Kaczika als die Werke in und bei Jakobeny, habe ich
persönlich wiederholt besucht.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bukowina, Band 20
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bukowina
- Band
- 20
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.14 x 21.77 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch