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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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16 Bergleute niederließen. Die Nachkommen der Ansiedler wohnten als „Ringbürger" auf dem Platze neben der Burg und der jetzigen Domkirche, sie übten bis in die neueste Zeit auch das Regalien- und Braurecht aus. Laut Palatinalverordnnng von 1650 war der Stadtrichter mit einjährigem Wechsel ein Ungar oder ein Deutscher, in den Rath aber wurde auch ein ungarisches nnd ein slovakisches Mitglied aufgenommen. Andreas II. erweiterte das Stadtgebiet gegen Mikefalva hin. Mit dem Aufblühen des Bergbaues wurden in der Umgebung neue Gruben erschlossen; so in Altgebirg (Ohegy), Herrengrund (Urvölgy), Szent-Jakab und dem bereits untergegangenen Somfalva. Zu Beginn des XIV. Jahrhunderts wurde die mit Basteien, Thürmen und Gräben versehene Burg erbaut. Von 1380 an hat die Stadt schon Protokolle. Die ungarischen Könige weilten wiederholt in der aufblühenden Stadt und veranstalteten in der Gemarkung große Jagden, die unter Theilnahme des ganzen Hofstaates mehrere Wochen dauerten. Johann Huuyadi uud sein Sohn Matthias bekämpften in der Gegend die Hnfsiten, und 1478 erschien König Matthias mit Beatrix, um ihr die Bergwerke der Gegend zu zeigen. Bei dieser Gelegenheit ließ er die auf dem Markte stehenden Verkaufsbuden abtragen und für sich neben der kleineren (St. Stephans-) Kirche ein vierstöckiges Haus erbauen, das sich an einen gewaltigen halbrunden Thurm der Burgmauer lehnte. Es steht noch heute und an seiner Front sieht man das Wappen der Königin mit der Jahreszahl 1479. Für die damalige Blüte des hiesigen Bergbaues ist es bezeichnend, daß Königin Beatrix im Jahre 1494 von Wladislaus II. für die von Matthias hinterlassenen Bergwerke 20.000 Gulden als Ablösung verlangte; Wladislaus aber hatte kein Geld und so wurde die Summe an seinerstatt dnrch die Thurzo bezahlt, die dann nebst ihren Schwägern, den Fugger, die Herren des hiesigen Bergbaues wurden. Im Jahre 1542 wurde hier der Reichstag abgehalten. Im Jahre 1587 bedrohten die Türken die Stadt, worauf die Bürger, um solchen Überraschungen zuvor- zukommen, neben dem Urpiuberge den Wachtthnrm „Vartovka" errichteten. 1619 zog Gabriel Bethlen in die Stadt ein, wo er längere Zeit verweilte; 1620 hielt er daselbst den Reichstag ab, der ihn zum König ausrief. Das Haus, in dem dieser Reichstag stattfandest das jetzige Turcsänyi'sche, und an dem Hause gegenüber (in der Unteren Gasse), das gleichfalls schon damals stand, hängt noch der Rest der gewaltigen Kette, mit der die Gasse während der Sitzung abgesperrt wurde. In den Jahren 1678 und 1680 wurde die Stadt durch Tököly besetzt, 1682 von den Türken angegriffen, 1703 legten sich Raköczis Schaaren hinein und blieben bis Ende 1708 darin. Raköczi richtete da eine Kanonengießerei und eine Fabrik für Waffen und Kriegsgeräth ein, welche Jahre hindurch eiue erfolgreiche Thätigkeit entfalteten. Die Burg war von 1709 bis 1748 von deutschen Soldaten besetzt. 1765 wurde sie von Josef II. besucht. 1780 wurde der Convent von Zniö hieher verlegt. In den Kriegen gegen Napoleon flüchteten sich (1805) die Hofräthe mit der königlichen Casse hieher.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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