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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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22 der Quellgegend des Borosznöbaches, einen so wilden Charakter, daß das Volk ihm den Namen „Hölle" verliehen hat. Die Stadt Libethen erschloß hier vor Alters eine Grube und errichtete auf einer von uralten Tannen umgebenen Lichtung, der sogenannten Höllenwiese, eine Schmelzhiitte. Von dieser Wiese gelangt man zwischen hohen Wald- bergen und schönen Felsgruppen in das Höllenthal, wo in einem der Kessel, in 392 Meter Meereshöhe, die anmuthige Badeeolonie Borosznö erscheint. Ihre Glanbersalzqnelle wird seit mehr als einem Jahrhundert von Ärarialbeamten und den Bewohnern der Umgebung besucht. Es sind jetzt etwa hundert Fremdenzimmer vorhanden. Dieser Theil der Polana war und ist znm Theil noch jetzt in bergmännischer Hinsicht besonders bemerkenswerth. Hier entstand Libethen (Libetbanya), das durch rasch errungene Blüte in die Reihe der königlichen freien Bergstädte emporstieg. Es erhielt 1379 von Ludwig dem Großen das „Schemnitzer" Recht des Freischurfes und der Gruben- erschließung ; später kamen noch zahlreiche Privilegien hinzu, so die freie Fischerei bis zur Gran hinab, freies Holz für die Zwecke des Bergbaues, Mauthfreiheit, das jus Aluckii und das Recht des rothen Siegels. Das kupferbeschlagene Richtschwert und das Wappen- schild sind noch jetzt in der Gemeinde verwahrt. Einst waren in der Gemarkung 72 Schmelzhütten thätig, die alle das an Ort und Stelle gewonnene Material verarbeiteten. In der Blütezeit des Kupferbergbaues legte die Stadt die Gemeinden Sebö und Pöraz an, letzteres als Heimstätte der für den Bergbau arbeitenden Seiler (Seilersdorf, Povraznik). Die Eisengewinnung und Schmelzerei gehörte einst einem Bürger, Namens Georg Luther. Im Jahre 1706 fertigte die Stadt Bomben und anderes Kriegsmaterial für die Truppen Franz Räköczis II. Das Andenken der Kriegszeiten hat sich in dem Thale zwischen den Bergen Havrana und Viszoka erhalten, wohin sich die Frauen flüchteten, daher noch jetzt der Name „Frauenthal" (^ssson^völAx). Dieses Thal liefert der Stadt ihr Trinkwasser. Der Bergbau von Libethen hat auch zwei Specialitäten: den Enchroit und besonders den Libetinit. Ferner kommt Alaunstein in schönen Krystallen vor und im Havranaberge hat man 1895 eine Tropfsteinhöhle entdeckt. In Libethen befindet sich jetzt nur eine Eisenschmelze, die 50.000 Metereentner Roheisen und Guß liefert. Libethen ist jetzt eine Großgemeinde mit 1800 Einwohnern, unter denen sich viele Böttcher, Holzgeschirrversertiger, Berg- und Hüttenarbeiter befinden. Jenseits der Zolna zieht sich der Sohl-Radvanyer Bergrücken hin und senkt sich mit niederen Hängen zum Granthal hinab. Am Lnköcza-Bach liegt Mikefalva (Miesinye), dessen Kirche das Grabmal der Familie Beuiczky enthält. Hier und in Unter-Mikefalva gibt es schöne Schlösser. Im Sohler Theile des Gebirges liegt im Granthal, auf sanftgeneigter Bergflanke, in 360 Meter Meereshöhe, gar anmuthig der Ort Szl iäcs, eines der berühmtesten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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