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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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28 Die einstigen Urwälder von Sohl haben sich im Laufe der Zeiten stark gelichtet. Bergbau, Schmelzerei, Kohlenbrennerei im Großen und Holzhandel zehrten an ihrem Holze Jahrhunderte hindurch. Tausende von Holzfällerlagern entstanden nicht nur in den ärarischen Wäldern, sondern auch in den Waldrevieren der Städte und Privaten. Bries hatte im Jahre 1696 473 Holzfällerlager. Der Urwald verschwand, an seine Stelle traten Alpentriften, Weiden, hie und da Äcker. Doch ist auch der jetzige jüngere Wald des Comitats werthvoll. Es finden sich darin alle Arten von Waldbäumen. Die werthvollsten sind die Eiche, Buche und mehrere Arten von Nadelholz. Die Buche ist so ausgezeichnet, daß man z. B. in der Umgebung von Neusohl die Buchenwälder fast ganz ausgerodet hat und die dortige Möbelfabrik nun gezwungen ist, sich das Buchenholz aus Zemplin zu verschaffen. Der Tannenwald liefert das schönste Langholz. In der ungarischen Abtheilung der Wiener sorstwirthschastlichen Ausstellung waren drei Tannen aus dem ärarischen Gebiet von Beneshäza aufgestellt, die mit ihrer Länge von 34, beziehungsweise 32 Metern allgemeine Bewunderung erregten. In den Waldungen von mehr als 1200 Metern Meeres- höhe bildet die Weißtanne die Hauptbestände, sie dringt bis an die Grenze des Baum- wuchses (1500 Meter) empor. Die übrigen Baumarten gedeihen über 1200 Meter hinaus nur vereinzelt oder unter dem Schutze der Weißtanne. Nenestens beginnt das Ärar zwischen 1200 und 1347 Nieter Höhe die schwedische Waldfichte heimisch zu machen, während sie über 1500 Meter die Alpenfichte mit gutem Erfolge pflanzt. Die ärarischen Wälder werden durch die Nensohler Direktion und 16 Intendanturen verwaltet; es sind insgesammt 139.740 Joch, wovon 10.199 Joch Eichen, 6778 Buchen und 122.863 Joch Fichten. Die ärarische Domäne producirt hier Bau- und Brennholz, das durch verschiedene Wasserwerke herabgeschwemmt und in zahlreichen Sägewerken aufgearbeitet wird. Auch Neusohl und Bries haben noch ansehnliche Waldgebiete; ersteres 12.223 Joch Fichten und Buchen, letzteres 14.259 Joch fast durchaus Fichten. Die Fauna des Waldes ist sehr mannigfaltig. Der Bär haust besonders in der Niederen Tatra (den Jaraböer Alpen und den Hermanetzer Wäldern), das Wildschwein namentlich in den Wäldern von Liptsch, der Hirsch hat sich in den östlichen Waldungen von den benachbarten Koburg-Kohäry'schen Gehegen aus heimisch gemacht. Sehr reichhaltig ist auch die Flora, insbesondere kommen alle möglichen Alpenpflanzen vor. An Quellen ist das Sohler Eomitat sehr reich. An warmen Mineralquellen allein gibt es sechs, von denen fünf zu Badezwecken benützt werden. Auch die Säuerlinge sind zahlreich nnd liefern an vielen Orten sogar das Trinkwasser; das Sauerwasser der Vera- Quelle bei Vegles ist weithin beliebt. Fließende Gewässer gibt es in Menge, darunter über 40 größere Bäche. Sie waren und sind noch jetzt größteutheils zum Holzschwemmen eingerichtet. Vielfach macht sich auch die Industrie diese Wasserkräfte nutzbar.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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