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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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44 Es war sein letzter Aufenthalt in Kis-Tapolcsäny. Es ging dann, da die Erben der Elisabeth Räköczi in Untreue verfallen waren, an das ungarische Ärar über. Später gehörte es den Grafen Zichy, darauf den Grafen Keglevich. Graf Johann Keglevich, Obergespan von Bars, ließ zu Beginn dieses Jahrhunderts die einstöckige Südfront des Schlosses in classicistischem Geschmacke um ein Stockwerk erhöhen. Im Jahre 1890 erwarb Erzherzog Carl Ludwig die Herrschaft. Sein Einzug in Kis-Tapolcsäny erfolgte am 20. September, wobei er von den Repräsentanten des Barser Comitats herzlich gefeiert wurde. Das Schloß blieb dann ihm, sowie seiner Gemalin Erzherzogin Maria Theresia, ein lieber Aufenthaltsort. Als er am 19. Mai 1896 in Wien verstarb, kaufte Erzherzog Josef die Besitzung (April 1897). In Kis-Tapolcsäny wurde (8. Juli 1897) Erzherzogin Gisela, Tochter des Erzherzogs Josef August und der Erzherzogin Angnsta, geboren. Kis-Tapolcsäny ist überragt von der malerisch-romantischen, doch rapid verfallenden Ruine der Burg Hrusso. Von 250 Joch Weingarten umgeben, steht sie auf dem Gipfel des hinter dem Schlosse nordwärts ziehenden Berges. Sie war im Jahre 1347 schon königliche Burg. Nicht so berühmt, wie das benachbarte Ghymes, barg sie doch einst schäumende Lebensfreude in ihren Mauern, die zur Abwechslung auch wieder von Kriegs- stürmen umtobt waren. Nach der Trentschiner Unglücksschlacht (3. August 1708) wurde sie Ruine. Heister folgte den Schaaren Franz Räköczis aus dem Fuße und seine Truppen plünderten die wehrlose Burg; was sie verschonten, wurde vom umwohnenden Volke zerstört. Auch später entnahm jedermann seinen Bedarf an Werksteinen den Mauern von Hrusso. Matthias Bel erwähnt in einer seiner Schriften (1742), die Thorbrücke sei dem Zahne der Zeit zum Opfer gefallen. Über dem Thore liest man die Inschrift: 1.aä. 1662". Die hohen Mauern sind an der Südseite durch Schutzthürme verstärkt. Zu Beginn unseres Jahrhunderts hatte die Burg sogar noch ihr Dach; jetzt steht der Bergfried verstümmelt und dachlos, aber noch immer aufrecht auf dem Fels, mit dem er verwachsen ist, während die eingestürzten Mauern der übrigen Burggebäude von Wald- gestrüpp überwuchert sind. Westlich von Aranyos-Maröt, oberhalb von Kis-Szelezseny, liegt die Pußta Roßkos, wo ein Obstgarten von 400 Joch 80.000 Obstbäume enthält. Es wird da vorzüglicher Thon gegraben und zu Chamotte und Steingut bester Art verwendet. Über Roßkos ragt die düstere Burgruine Feketevär empor, die eine Aussicht bis Neuhäusel gewährt. Oberhalb von Kis-Tapolcsäny liegt im Zsitvathale das Kohlenbergwerk von Ebedecz, das eine Gebirgsbahn mit der Eisenbahnstation Kis-Tapolcsäny verbindet. Es ist schon seit einem Vierteljahrhuudert erschlossen, dankt aber der Eröffnung der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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