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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 63 -
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61 die Taglöhner buchstäblich im Gold waten, von dein jedem täglich 5.000 Gulden Werthes durch die Hände gehen, doch nie ein Unterschleif geschehen ist. Das Münzamt besitzt anch eine auf künstlerischer Stufe stehende Gravirabtheiluug und ein Museum, in dem je ein Exemplar von jeder seit 1867 in Kremnitz geprägten Münze aufbewahrt wird. Hier befindet sich auch der letzte Silbergulden; diese Münzsorte wird nämlich nicht mehr geprägt. Wie werthvoll wäre diese Sammlung, wenn sie alle Münzsorten enthielte, die von Anfang her im Kremnitzer Münzamt geprägt worden! Interessant ist in Kremnitz auch die Steingutfabrik von Johann Kossuch, welche weiße Fayence erzeugt. Sie beschäftigt 50 Arbeiter und besteht seit 100 Jahren; ihr Fabrikszeichen ist das Wappen der Stadt. Das Fabrikat ist sehr schön, als Deeor sind mit Geschick die Motive des ungarischen Stils benützt; die Entwürfe sind von Bela Angyal, der in Kremnitz und Umgegend, besonders in Jänoshegy, mit staatlicher Unterstützung auch das Spitzenklöppeln nach ungarischen Mustern eingebürgert hat. Endlich bestehen in der Stadt eine große Papierfabrik, eine Lederfabrik und eine Kattunfabrik. Die Budapest-Ruttkaer Eisenbahnlinie legt im Erzgebirge des Barser Comitats eine nur kurze, aber desto malerischere Strecke zurück. So oft der Zug ans einem der Tunnels an den schwindelnd hohen Bergflanken heraustritt, ist ein nenes, immer entzückendes Landschaftsbild ausgebreitet. Schinucke Dörfchen, hohe Felsen, grüne Gefilde, und durch all das ein silbernes Band, die Gran. Kremnitz wird von der aufwärts klimmenden Eisenbahn bald rechts, bald links umgangen, während die herrlichen Nadelwälder des Sohlthales die Brust mit ihrem aromatischen Hauch erfüllen. Der Zug lenkt in den dichten Tannenforst ein, kehrt aber noch ein drittesmal zurück, für einen letzten Blick auf die Zierde des Barser Comitats, die schönste und größte Bergstadt, und auf den Kupferhelm des den Hügel krönenden Kirchthurms. Dann erreicht er in 776 Meter Höhe die Ortschaft Jänoshegy. Da ist die Wasserscheide. Nun rollt er mit seinem eigenen Gewicht thalwärts und die schnaubende Maschine vermag seine Eile kaum zu mäßigen. Das Barser Gebiet liegt hinter ihm. Das Konter «Lomitat. Das Honter Comitat liegt zwischen den Eomitaten Gran, Bars, Sohl und Nögräd; die Donau bildet seine Südgrenze. Es ist im Allgemeinen gebirgig, und zwar von regellos verzweigten Gebirgsgruppeu erfüllt. Dieses kleine Comitat hieß einst Nagy-Hont. Noch zn Beginn des XIV. Jahrhunderts schlug der Obergespan Nikolaus das Comitat Rima unter dem Namen Kis-Hont zu dem uralten Nagy-Hont. Seit dem XV. Jahrhundert
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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