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Königs von Ungarn. 1644 wurde sie durch Georg Räköczi besetzt, 1649 durch Ibrahim
Pascha von Ofen, der sie dem Friedensvertrag entgegen hinterlistig gewann. Allein das
Machtwort Ferdinands III. gab sie den Ungarn alsbald wieder zurück. Auch nachher
wurde an ihr als Grenzfestung noch vielfach gebessert, bis schließlich im Jahre 1681 die
Besatzung von 400 Mann nach Karpfen beordert wurde, um die dortigen Truppen zu
verstärken. Von da an ging die Burg ein. Zeit und Menschen setzten ihr zu. Was an
Quadern zu benutzen war, ließ der Güterdirector des Primas im ersten Jahre dieses Jahr-
hunderts wegschaffen und daraus Wirthschaftsgebäude erbauen. Die Dorfbewohner folgten
diesem Beispiele. Von der Ruine aus überblickt man einen der schönsten Abschnitte des
Eipelthales. In der Umgebung der Burg finden sich in Wassergräben sehr viele Granat-
körner, die der Regen aus der Bergflanke herauswäscht. Das Dorf selbst, das am Fuße
der Burg gelegene Drögely-Palänk, bildete bis znr Mitte unseres Jahrhunderts zwei
getrennte Gemeinden. Die früheren Bewohner von Dregely arbeiteten im Robot, die von
Palänk leisteten Kriegsdienst. Jetzt sind beide Dörfer auch baulich verschmolzen.
An der Landstraße Jpolysäg-Dregely-Palank steht rechts auf sacht ansteigendem
Hügel, nordwestlich von der Burg, in Gartenanlagen die Szondy-Gedenkkapelle. Sie
wurde auf Betreiben des Vicegefpans Ludwig Pougräez 1885 durch die Pietät des
Comitats und die Freigebigkeit des Fürstprimas Johann Simor errichtet. Die hübsche
romanische Fa^ade schaut auf die Landstraße nieder, der schiefergedeckte Thurm ist 23 Meter
hoch. Die drei Fenster haben Glasmalereien, der Altar ist rother Marmor. Im Schiffe
steht das Standbild Szondys (von Georg Kiss) und ihm gegenüber die Szondy-Fahne
der Frauen von Hont.
Von Dregely-Palänk führt die Landstraße im Eipelthal weiter gegen Balassa-
Gyarmat. Sie berührt das Dorf Hidveg, auf dessen Gefilde das Comitat früher seine
Versammlungen hielt, dann Nagysalu, Jpoly-Balog und Jpoly-Keßi. Etwa
3 Kilometer weiter, etwas rechtsab von der Straße, liegt an der Eipel Nagy-Csalomja,
mit alter Kirche, die noch von einem Hunt im XIII. Jahrhundert errichtet wurde, jetzt
aber Ruine ist; ihretwegen hieß der Ort einst Egyhazas-Csalomja (Egyhaz — Kirche).
Von den Ortschaften im nordöstlichen Theile des Comitats, zwischen Eipel und
Litavabach, erwähnen wir: Leßenye mit Schloß des Barons Majthönyi, Feherknt mit
Laßkary'schem Schloß. Nahebei liegt Luka-Neuye, einst Besitz der Familie Lnka, mit
schönen Schlössern der Barone Ladislans und Othmar Majthönyi. Auch das anmuthig
gelegene Jpoly-Nyek, nördlich von Nagy-Faln, hat mehrere Herrensitze. Daesö-Keßi
war seit Ärpädischen Zeiten das Stammnest einer der berühmtesten Familien des
Comitats, der kürzlich erloschenen Familie Daesö. Westlich von hier liegt in engem Thale
das wohlhabende Dorf Csal l oder Csal. Hier wachsen die berühmten duuklen, großen,
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Band 21
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (6)
- Band
- 21
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.25 x 21.79 cm
- Seiten
- 500
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch