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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 78 -
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76 Dichter, ist die bedeutendste Gestalt der Familie Kohäry. Er war Obergespan des Comitats, Commandant von Fülek, und vor Allem ein unerschütterlicher Anhänger des Königs. Sein Widersacher Tököly wandte Alles auf, um ihn zum Anschluß an seine Partei zu bewegen, allein bei Kohäry verfingen weder gute Worte, noch Drohungen. Er zog sogar den Kerker vor und schmachtete unter grausamen Leiden drei Jahre lang in den Verließen von Regecz, Ungvär, Muukäcs und Särospatak, wo er auch seine Klagelieder dichtete. Selbst die Nachricht, daß der Kummer um ihn seine Mutter auf Burg Csabräg getödtet, brach seine Ausdauer nicht. Wieder befreit, stieg er stufenweise zu den höchsten Würden empor. Im Jahre 1711 wurde er zum Erbobergespan des Honter Comitats ernannt. Seine letzten Jahre verlebte er in Zurückgezogenheit zu Csabräg; er starb 1731 als 5u6ex euriae. Mit ihm verblich auch der Glanz Csäbrägs. Nordwestlich von der Ruine Csäbräg liegt das Dorf Csäbräg-Varbök. Von hier führt ein schmaler Gebirgsweg über Also- und Felsö-Bägy nach dem nördlich gelegenen Bozök. Dieser Ort liegt an der Straße von Balassa-Gyarmat nach Karpfen und war einst Sitz einer Prämonstratenser-Propstei St. Stephan. Stifter derselben waren, um 1130, Obergespan Graf Lambert und seine Gattin Sophie, Schwester König Ladislans' des Heiligen, gewesen. Die Propstei war schon Anfangs reich und die späteren Könige, namentlich Bsla IV., statteten sie mit neuen Privilegien und Donationen aus. Sie hatte viel Besitzstreitigkeiten mit den benachbarten Edelleuten, am schlimmsten aber ergieng es ihr nach der Niederlage bei Mohäes. Im Jahre 1530 zog Sigmnnd Balassa von Gyarmat, Obergespan des Borsoder Comitats, gegen sie zu Felde; die Mönche wurden vertrieben oder niedergemetzelt, ihre Besitzungen aber nahm er für sich und den Abenteurer von Csabräg, Melchior Balassa, in Beschlag. Diese Besitzergreifung wurde zehn Jahre später durch König Ferdinand l. bestätigt und nun befestigte Balassa das viereckige Kloster burgmäßig mit Basteien. Nach seinem Tode fiel der Besitz an seine Witwe, Barbara Fänchy, die ihn acht Jahre lang inne hatte, jedoch nicht ungestört, da der Commandant von Karpfen, Johann Krnssith, sie arg belästigte. Von Frau Balassa ging die Burg durch Erbschaft an deren älteren Bruder Georg über. Der Reichstag von 1567 beschloß die Wiederherstellung der Propstei, was aber keine leichte Sache war. Valentin Lepes, Bischof von Scopia, dem sie zufiel, konnte sie nicht in seinen Besitz bringen, denn Fänchy leistete Widerstand und ließ die Burg sogar noch verstärken. So blieb die einstige Propstei im Besitz der Familie Fänchy. Später (1649) gab die Witwe Paul Fäuchys, Sidouie Balassa, die Hälfte der Besitzung dem Jesuitencollegium zu Tyrnan; die andere Hälfte wußte unter harten Kämpfen der Primas Georg Szelepcsenyi zu erwerben. Jetzt gehört die eine Hälfte des einstigen Propsteibesitzes der Budapester Universität, die andere dem Grauer Seminar. Das stille, burgartige, von Wasser
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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