Seite - 83 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

81 Geräthe gefunden wurden. Aufwärts von hier liegt im Gebirge das Dorf Szebeleb, einst eine mit Privilegien ausgestattete Stadt. In der Türkenzeit hatte es viel zu leiden; auch Bischof Rozgonyi von Erlau verheerte es einst, gleichzeitig mit Schemnitz. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts war es Comitatssitz, wo sich auch das Archiv des Comitats befand. Das Schemnitzthal wird, je weiter man es aufwärts verfolgt, desto malerischer. Über das gut bevölkerte und recht hübsche Nein eti gelaugt man durch stille Wälder nach Berenesfaln. Hier tritt der hohe Szitnyaberg in seiner ganzen Pracht hervor. Etwa 8 Kilometer nördlich von Berencs- falu liegt Szent-Antal, mit schöuem Schloß und Park der Coburg-Kohäry. Das Schloß wurde im vorigen Jahrhundert Schemnitz: Der Kammerhof — Das Rathhaus und die Katharinenkirche. durch Graf Andreas Kohäry, Obergespan von Hont, neu aufgebaut und erweitert, als er seinen Wohnsitz von dem ver- fallenden Csäbräg nach diesem Theile seiner ausgedehnten Besitzungen verlegte. Er hatte drei Söhne: Nicolans, Jgnaz und Johann. Der Sohn Jgnaz, Anton Franz, gab der Familie Kohäry ihren letzten Glanz. Er war Obergespan des Comitats, dann Erzkanzler von Ungarn. Im Jahre 1815 wurde er in den Fürstenstand erhoben. Mit ihm starb, 27. Juni 1826, der männliche Zweig der Familie aus. Seine einzige Tochter Antonie heiratete den regierenden Herzog Ferdinand von Sachsen-Cobnrg-Gotha und begründete jene Familie Cobnrg, die den gesammten Besitz der Kohäry erbte. Das Schloß von Szent-Antal liegt auf einem schattigen, bewaldeten Bergabhang. Der Park ist sehr ausgedehnt, er erstreckt sich über den ganzen Berg und noch weiter in das Töpataker Thal. Aus einem Teiche dieses Thales wird das Wasser mittelst künstlichen Falles nach dem Schlosse geleitet. Das Schloß enthält kostbare Kunstschütze: Möbel in verschiedenen Ungarn V/2. 6