Seite - 87 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

85 nochmals traurige Tage: die Raubzüge Melchior Balassas und der türkischen Streifcorps. Die Bergleute theilten ihre Zeit zwischen Arbeit und bewaffnetem Wachdienst. Die Refor- mation nahm Schemnitz gleich zu Beginn an nnd schon im Jahre 1525 hatte Luther viele Anhänger in der Stadt. Schemnitz stand auch an der Spitze des Bundes der Bergstädte, der sein eigenes Glaubensbekenntniß feststellte und es auch von den Dörfern des Honter Comitates annehmen ließ. Rndolf erhob Schemnitz im Jahre 1572 zur königlichen.Frei- stadt. 1588 erhielt es eine Umfasfnngsmaner. 1680 und 1758 wurde es durch Feuer verheert, Das Centralgebäude der Schcmnitzer Berg- und Forstakademie am Hauptplatz. 1710 fielen der Pestilenz an 6000 Menschen zum Opfer. Während des Knrutzentreibens spielte die Stadt eine große Rolle. Hier fanden 1704 die fruchtlosen Unterhandlungen der Abgesandten König Leopolds und Franz Räköczis II. statt. Räköczi besaß Schemnitz bis zum Herbst 1708. Die Einwohner slovakisirten sich im Laufe der Zeit; noch jetzt ist die Stadt zum großen Theile slovakisch, doch nimmt das magyarische Element stetig zu. Die vielen Vereine und Culturanstalten sind schon alle magyarisch. Die Bergakademie ist durch Maria Theresia 1760 gegründet; die Forstakademie entstand 1809. Das katholische Gymnasium bestand schon im Mittelalter, das Lyceum der Evangelischen A. C. wurde in der Nesormatiouszeit gegründet nnd neuerdings um eine Lehrerbildungsanstalt erweitert. Am Gebäude des Lyceums wurde in neuester Zeit eine Petöfi-Gedenktafel angebracht, da