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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 93 -
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91 Jpolysäg, treiben viel Kleiderluxus. An Festtagen, zum Kirchgang erscheinen sie breit gekleidet, mit vielen Röcken in Sammt und Seide, dazu in krachenden Stiefeln mit gefälteltem Schaft und Messiiigsporen, ein dickes Gebetbuch im Quartformat in Händen. Die junge Frau trägt ein Kopftuch über dem aufgesteckten Haar, die Mädchen flechten sich Zöpfe mit langen bnnten Bändern. Das magyarische Volk des Eipelthales ist im Allgemeinen zu Poesie und Lied geneigt. In den Dörfern klingt es von Melodien und die bedeutenderen Ereignisse werden von den Mädchen alsbald „ansgefnugen". Anch an Sprichwörtern und Redensarten mit localen Beziehungen ist kein Mangel. Auch die slovakische Bevölkerung des Comitats zeigt keine Abweichungen von den Eigenschaften der oberländischen Slovaken. Es sind arme, geduldige, zum Trübsinn neigende, religiöse Leute. Sie betreiben häusliche Gewerbe und reisen im Sommer als Schnitter. Unter den wenig zahlreichen Deutschen haben sich die Schwaben von Deutsch- Pilsen (Börzsöuy) das Meiste an Stammeseigenheiten bewahrt. Auch ihre Sprache hat einen besonderen Klang; man muß daran gewöhnt sein, um sie zu verstehen. Der politischen Verwa l tung nach theilt sich das Comitat in fünf Verwaltungs- bezirke und die Stadt (mit geordnetem Magistrat) Karpfen, dazu kommt noch das selbst- ständige Municipium der königlichen Freistadt Schemnitz-Dilln. Mehrere strebsame Männer des Comitats haben vor Kurzem eine sehenswerthe Ausstellung von historischen Gegenständen veranstaltet, die für das Comitat interessant und auch in anderer Hinsicht werthvoll waren. Das Material dieser Ausstellung bildet den Stock des ständigen Comitatsmuseums, das die Aufgabe hat, die Verg angenheit des Comitats den künftigen Geschlechtern vor Augen zu führen. Bergbau und Hüttenwesen. Die Berggegenden Ungarns sind an vielen Stellen reich an Erz, das in Gestalt von „Gängen" die mehr oder weniger ausgedehnten Spalten des Gesteins ausfüllt. Diese Gänge kommen oft gruppenweise vor, ja sie bilden in manchen Gegenden ein ganzes Netz von Gängen, das einen hochwichtigen und ausgebreiteten Bergbau hervorgerufen hat. Zahlreiche Ortschaften und Städte danken Ursprung und Gedeihen dem Bergban. Tausenden gibt dieses Urgewerbe Arbeit und das tägliche Brod. In früheren Jahrhunderten zumal, als der internationale Handel und Verkehr noch in den Kinderschuhen stand, als ein Ausgleich der Ueberschüsse und Ausfälle in der gewerblichen und Rohproduetion der einzelnen Länder noch kaum möglich war, als man das unentbehrliche Hilfsmittel des Austausches von Waaren und Eigenthum, das Geld, beziehungsweise den zu dessen Herstellung
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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