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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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108 gleichnamigen Dorfes, am Fuße des Medves-Plateans, schwenkt bei Homok-Terenne nach Westen ab und bildet die Grenze zwischen den Comitaten Nogräd und Heves. Bedeutender als die Zagyva ist die Eipel, die an der Nordspitze des Comitats entspringt und ihren Lauf erst in breitem Thale, dann in immer weiterer Ebene auf Balassa-Gyarmat nimmt, wo sie für eine Strecke zur Grenzlinie zwischen Hont und Nogräd wird. Dieser Fluß theilt das Comitat in zwei Theile, was auch in ethnographischer Hinsicht gilt, da das rechte Ufer mit geringen Ausnahmen von Slovaken, das linke mit Ausnahme einiger kleineren slovakischen Inseln von Magyaren bewohnt ist. Wir beginnen die genauere Beschreibung des Comitats unten, mit Waitzen, das einst diesem Comitat angehört hat, später aber zum Pester Comitat geschlagen wurde. Waitzen (Väe?) ist eine Stadt mit geordnetem Magistrat und römisch-katholischer Bischofssitz. Es liegt am linken Ufer der Donau, wo diese aus der prächtigen, schon bei Gran beginnenden Bergschlucht heraustritt und ihren bisher östlichen Lauf plötzlich südwärts, in der Richtung auf Budapest abbiegt. Linkerhand der Stadt streicht eine Bergkette, deren Fuß beinahe bis an das Ufer vortritt, so daß Waitzen sich dicht an den Strom schließen muß, lang und schmal, der langen und breiten Hauptstraße entlang, in die sich rechts und links kurze, aber hübsche Gäßchen öffnen. Über den meist wohlgebauten Häusern erhebt sich stattlich die bischöfliche Domkirche, deren 70 5 Meter hohe Kuppel weithin in der Gegend sichtbar ist. Nahebei ragt am Stromufer der Bischofspalast auf, ein imposanter zweistöckiger Bau, den ein hübscher Park umgibt. Bemerkenswerthe öffentliche Gebäude sind noch das Piaristenkloster mit Obergymnasium, die Pfarrkirche in der Oberstadt, die Franeiseanerkirche, das Landes-Taubstummeninstitut, die Landes- Strasanstalt und das städtische Schützenhaus. Die Einwohnerzahl ist rund 15.000, wovon ein ansehnlicher Theil der gebildeten, Handel- und gewerbetreibenden Classe angehört, während die Mehrzahl sich dem Ackerbau und Weinbau widmet. In Waitzen haben mehrere Ämter ihren Sitz, dazu kommen verschiedene Geldinstitute und Creditinstitute für Handel und Gewerbe. Unter den Culturanstalten erwähnen wir das bischöfliche Seminar, die bischöfliche Bibliothek in einem schönen eigenen Gebäude, das Obergymnasium der Piaristen, mehrere Mönchsorden, mehrere Lesezirkel, den Museumsverein, verschiedene gesellige und wohlthätige Vereine. Die Druckerei wurde schon 1775, unter Maria Theresia errichtet. Die große Monarchin hat die Stadt im Jahre 1766 auch besucht; ihr zu Ehren wurde damals der große steinerne Triumphbogen auf der Haupt- straße erbaut, der noch jetzt eine Sehenswürdigkeit der Stadt ist. Der Verkehr Waitzens ist bedeutend, da es an der Budapest-Wiener Eisenbahnlinie liegt und auch an der Donauschiffahrt theilnimmt, für die am unteren Ende des schönen Quais ein Hafen angelegt ist. Es gibt zahlreiche Fabriken, und auch die im Strafhause betriebenen Gewerbe
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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