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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 114 -
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112 Nögräd gewesen sein mag. Nördlich von hier trifft man Borsos-Berinkemit fleißiger Bauernbevölkerung. Dicht dabei liegt die Pußta Szomolya, vor der Mohäcser Schlacht Gemeinde, dann aber eingegangen. Die Grundmauern ihrer einstigen Kirche sind tief im Walde noch zu sehen. Von hier senkt sich das Gelände immer abschüssiger über die Gemarkungen von Patak und Dejtär, die zu den Gütern des Fürsten-Primas gehören, zum breiten Flachland der Eipel hinab. Kehren wir zu unserem Ausgangspunkt, auf die Vereßleuer Höhe zurück, und über- schreiten wir nun den Naßäl in südlicher Richtung, so erscheint die Ortschaft Kosd, die sich ins Pester Comitat hinein erstreckt und dem Bisthum Waitzen gehört; ihre schönen Wein- gärten sind vor kurzem zugrunde gegangen. Weiterhin im Thale liegt die Gemeinde Rad, mit Schloß der Familie Mnslay. Ehe die Phylloxera kam, gab es auch hier trefflichen Wein. Noch berühmter aber war der Wein des weiter nördlich gelegenen Penez. Hier befinden sich mehrere Herrensitze. In der Nähe liegen am Nordabhange des Naßäl die Dörfer Keßeg und Nizfor; dort haben die Hußär, hier die Blaskovics ein hübsches Schloß. Rechts vom Vereßleuer Paß der Landstraße Waitzen-Balassa-Gyarmat erscheint das Dorf Nötincs, mit schönem, Ende des vorigen Jahrhunderts erbautem Schloß, das ein großer Park umgibt; es ist jetzt Johann Seitovßky'scher Besitz. Die Nachbarortschaft ist das hochgelegene Agärd, aus dessen Gemarkung das Ungarische Nationalmuseum interessante Steinzeitfunde erhalten hat. Bei Agärd liegen die beiden Dörfer (Ober- und Unter-) Petsny. Alfö-Petiny zieht in einem Eugthal dahin und hat mehrere Schlösser. Es war einst Besitz des berühmten Rechtsgelehrten Stefan Verböezy, der in dieser Einsamkeit sein -lus 'IVipartituin, das älteste bekannte Rechtsbuch Ungarns, verfaßt haben soll. Zur Erinnerung daran hat die in der Gegend begüterte Frau Jguaz Gyurcsäuyi im Jahre 1792 eine Marmortafel mit lateinischer Inschrift in die Kirchenwand einfügen lassen. Die erwähnte Landstraße führt weiter nördlich wieder in ein Thal hinab, an den Fuß des Abhanges, fast schon Berges, Lökospart. Hier unten stoßen die Gemarkungen dreier Dörfer (Nötencs, P. Szäntö und Tolmäes) zusammen. Die Südflanke des Lökos- Berges, die man nun ersteigt, war vor wenigen Jahren noch reicher Weingarten; seither sind es Äcker geworden. Vom Gipfel lenkt die Landstraße nach Retsäg hinab, einem Dorfe mit 607 Einwohnern, das aber Sitz des Bezirks-Stuhlrichters und königlichen Bezirksgerichtes ist. Der größte Theil der Gemarkung gehört dem Waitzuer Capitel, dem dieser Besitz im Jahre 1729 durch seinen ehemaligen Großpropst, Weihbischof Andreas Berkes, testamentarisch vermacht wurde. Von Retsäg an steigt die Straße wieder. Rechts erscheint im Thale Dorf Bänk, Colonie aus dem vorigen Jahrhundert. Südlich stößt daran ein 500 Quadratklafter großer und stellenweise sehr tiefer Teich, der Meeresgrund heißt; er ist sehr fischreich
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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