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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 118 -
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11k Burg Kekkö (—blauer Stein) gehörte mehr als sechs Jahrhunderte laug (1239 bis 1862) dem historisch berühmten Geschlechte der Balassa von Kekkö und hatte während dieses langen Zeitraumes, namentlich unter der Türkenherrschaft, viele Stürme zu bestehen. 1576 fiel sie in Türkenhand und blieb darin bis 1593, als Fülek und die Nachbarburgen durch die Siege der unter Erzherzog Matthias vereinigten kaiserlichen und ungarischen Truppen wieder iu Landesbesitz gelangten, die Türken auf Kekkö aber, ihrer Kraft nicht mehr vertrauend, die Burg sprengten und abzogen. Das Land ließ die Burg wieder in Stand setzen und kurz darauf gab sie König Matthias II. auf Betreiben Sigmnnd Balafsas mit den früheren Gerechtigkeiten der Familie Balassa, und zwar dem Sigmnnd zurück. Dieser erneuerte und erweiterte sie 1612, er verstärkte ihre Werke, machte sie wieder vertheidiguugs- sähig nnd ließ über dem Thore eine Jnschristtasel aus rothem Marmor anbringen. In den folgenden Kriegsläufteu hatte Burg Kekkö noch viel Schaden nnd Ruin zu erdulden, bis sie schließlich während des letzten Raköezi-Anfstandes durch den Kuruzeuobersten Martin Kökay in Trümmer gelegt wurde. In solchem Zustande gelangte sie durch Erbschaft an Maria Perenyi, Witwe des Gabriel Balassa, die um das Jahr 1730 an der Nordseite der Burg einen geräumigen Palast mit herrlicher Aussicht auf das Kürtösthal erbauen ließ. Der große Saal dieses Palastes war mit einer langen Reihe Balassa'scher Ahnenbilder geschmückt, bis in unsere Sechziger-Jahre herein, also so lange Burg und Herrschaft sich im Besitze dieses Geschlechtes befanden. Jetzt gehört alles dem Grafen Tibor Kärolyi, der diesen Sommersitz bevorzugt. Auch in der Literaturgeschichte kommt Kekkö vor, als wahr- scheinlicher Geburtsort Valentin Balassas (1551 bis 1594), des ersten bedeutenden Lyrikers iu ungarischer Sprache, sowie Valentin Balassas II., der sich im XVII. Jahr- hundert gleichfalls durch seine Gedichte auszeichnete. Der gleichnamige hübsche Marktflecken am Fuße der Burg hat 1189 Einwohner, welche hauptsächlich Gewerbe nnd Obstzucht (viel Kastanien) treiben. Nordöstlich von Kekkö bilden das Gebiet am rechten Eipelufer die wald- und weideureicheu Abhänge der Ostrovszki-Berggruppe, mit dichtgefäeten Dörfern in den Thälern der Bäche von Kürtös, Galäbocs, Övär, Szträczin, Paröcza, Liberese, Tngär nnd Losoncz, deren Bewohner ihre mageren Felder bebauen, hie und da aber mich ihre reichen Wälder Pflegen nnd nutzbar machen. Die Herrschaft Kekkö erstreckt sich in der Gegend über die Gemarkungen zahlreicher Dörfer. Das benachbarte Alsö-Eßtergäly hat eine alte evangelische Kirche, die noch von den Hnsiten erbaut ist. Felsö-Eßtergäly hatte einst eine Burg, aber sie ist spurlos verschwunden. Beide Ortschaften waren bis zum XIII. Jahrhundert Besitz der königlichen Hofherren. Östlich von hier liegt im Thale des Sztregovaer Baches die Ortschaft Alsö- Sz t regova , an deren südlichem Ende in einem großen hübschen Parke das Schloß der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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