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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 144 -
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142 Geschlechter. Dem Stammherrn des Hauses Bebek erlaubte der König, nach einer noch jetzt im Volke lebendigen Sage, sieben Schafställe zu erbauen, er aber baute statt dessen die sieben Burgen Berzete, Csetnek, Kraßnahorka, Pelsücz, Sölyomkö, Szädvar und Torua, von denen herab ihre Nachkommen kleinen Königen gleich das Comitat beherrschten. Neben den Bebek sind die alten Familien des Comitats: die Szechy, Lorantfsy, Deren- csenyi, Feledy, Jllsvay u. s. w. Auch die Erzbischöfe von Kalocsa und Gran hatten im Comitate bedeutenden Besitz. Im XIV. Jahrhundert nahmen Bergbau und Erzschmelzerei einen bedeutenden Aufschwung. DieHauptortederMontangegend sind Dobschan (Dobsina), Rvsenau (Rozsnyo) uud Csetnek längs des Sajö und Rimabanya im Thale der Rima. Die Bergstädte erhielten Freibriefe. Rimabanya erhielt seine städtischen Privilegien schon 1268 von Stephan, Erz- bischos von Kalocsa; Csetnek und Pelsücz erhielten das Recht der Judicatur und das Ms xlaclii, die Befngniß zum Abhalten von Wochenmärkten nnd Manthfreiheit im ganzen Lande; Nimaßombat trat 1335 in die Reihe der Städte; Rosenau und Jolsva erscheinen als königliche Besitzthümer. Im XV. Jahrhundert brachen Kriegsvolk nnd Troß des böhmischen Abenteurers Giskra in die Gegend ein. Die Hnsiten erwarben sich architektonische Verdienste, da zn ihrer Zeit zahlreiche Burgen und hnsiüsche Kirchen erbaut wurden. Bei der Vertreibung der Böhmen flatterten die Fahnen Johann Hnnyadis und Matthias' im Comitate. Der Kirälyhegy (Königsberg) soll nach Matthias so benannt worden sein. Nach der Mohacser Schlacht sah das Comitat schlimme Tage. Einestheils standen seine parteisüchtigen Magnaten unausgesetzt in Fehde mit einander und mit den kaiserlichen Heeren, anderseits aber machte sich das doppelte Königthum uud insbesondere das türkische Joch geltend. Die Türken nahmen die Burgen Gede, Szecs, Ajnäcskö, Pntnok und streiften dann sengend uud plündernd bis Dobschan hinauf. Das Volk lieferte den Türken seine Steuer erst in Fülek, später in Erlan ab. Die Burgen wurden, bis ans Murauy und Kraßnahorka, alle zerstört, der Bergbau ging stark zurück. Außer den Türken bemühten sich auch die Burghanptleute von Murauy nnd Kraßnahorka, unter ihnen berüchtigte Abenteurer, wie die Bebek, Matthias Bazsö uud Melchior Balassa, das Volk zu placken. In den Kämpfen des folgenden Jahrhunderts stand ein großer Theil des Comitats- adels zu Bocskay und Bethleu. Im Laufe dieser Wirren erlitt das Comitatsarchiv einen schweren Schlag. Es wurde zu größerer Sicherheit nach Jäßö geschafft, wo es bei der Zerstörung des Convents zum großen Theile zu Grunde ging. Noch eifriger eilten die Herren von Gömör unter die Fahnen Georg Raköczys I., dessen Gemahlin, Susaune Loräntsfy, eine Tochter des Comitats und mit mehreren dortigen Familien verwandt war.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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