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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 145 -
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143 Franz Wesfelenyi bekehrte den Adel nach der Einnahme von Mnräny zur Partei Ferdi- nands III. Auf Burg Muräuy wurden aber dann auch die Fäden der Wesselenyi'schen Verschwörung gesponnen, und als der Palatin selber aus den Reihen der Verbündeten schwand, übergab im Jahre 1690 seine Witwe, Maria Szöchy, die Burg dem Herzog Karl von Lothringen. Auch an den Räköezy'scheu und Tököly'scheu Wirren nahm das Comitat lebhaften Antheil; die dortigen Burgen, insbesondere Muräuy und Kraßnahorka, besaß der Fürst bis 1711. Mit dem Szatmarer Frieden hörte der Hader ans und die lange Reihe der nationalen Kämpfe war abgeschlossen, die wildromantischen Thäler von Gömör wieder- hallten nicht mehr von Geschützdonner, die in der Türkenzeit noch aufrecht gebliebenen Burgen sanken in Trümmer, nachdem sie die Zeugen von soviel Größe und Kleinheit gewesen. Die einst kriegerische Bevölkerung kehrte zurück in die Schmelzhütten und Eisen- hämmer und zum friedsamen Pflug. Das Gömörer Comitat hat jetzt rund 175.000 Einwohner, darunter 96.000 Magy- aren, 5.000 Deutsche und 74.000 Slovaken. Das magyarische Element ballt sich im Süden und Osten des Comitats zusammen, mit der Linie Rimaßombat-Rosenau als un- gefährer Grenze, von welcher nördlich die Slovaken wohnen. Die gebildete Classe ist auch in der von Slovaken bewohnten Gegend magyarisch. Im nördlichen Theile des Comitats besteht auch eine kleine deutsche Insel, die Stadt Dobschan. Die einst in Gömör ange- siedelteu Böhmen, Rutheueu und Polen sind meist im Slovakenthnm aufgegangen. Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung bilden Ackerbau, Gewerbe, Handel und Bergbau. Wo Gebirge und Wald große Strecken einnehmen und die kleinen Landwirth- schaften nicht nur fern von Ortschaften, sondern auch in bedeutender Höhe liegen, da wohnen die Leute zur Winterszeit im heimatlichen Dorfe, im Sommer auf den Bergen. Schon im Vorfrühling übersiedeln sie in das hölzerne Haus auf ihrer kleinen Wirthschaft und kehren erst spät im Herbste in ihr Dorf zurück. In den rauhen Gegenden des Nordens ist Viehzucht der Hauptzweig der Landwirthschaft. Zu Tausenden weiden die Schafe, Ziegen und Schweine auf den Alpentriften, während in den südlicheren Strichen Vieh- und Pferdezucht vorherrscht. In den sanfteren Thälern, wo Getreidearten und Hackfrüchte trefflich gedeihen, befinden sich die hervorragendsten landwirthschaftlichen Betriebe des Comitats, wahre Musterwirthschaften. In erster Reihe stehen die herzoglich Sachfen-Cobnrg-Gotha'schen Herrschaften zu Balogvär und Rimaßecs, die Kraßnahorkaer Herrschaft der Grafen Andrässy und die der Grafen Serenyi zu Putnok. Der mittlere Grundbesitz ist besonders groß. Der alte, berühmte Adel des Comitats (die Märiassy, Fäy, Szent-Jvanyi, Szent-Miklössy, Tornallyay, Hamvay, Ragalyi, Kubinyi n. A.) sind durch die Türken-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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