Seite - 155 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

153 Eis bedeckt, besonders, wenn es im Winter und Frühling viel geregnet hat. Da gibt es zu Eis gefrorene Wasserfälle und riesengroß an den Wänden niederhängende Eisgebilde. Doch ist diese Höhle wegen Mangels an gangbaren Pfaden noch wenig besucht. Von Pelsücz gelangt man südöstlich nach Pelsücz-Ardö, in dessen Gemarkung meist Galmeierz gewonnen wurde, und Hosßußö, von wo der Weg westlich, an mageren Weiden vorbei und über dünnbewaldete Höhen zu den uubeworfeueu Häusern von Aggtelek führt. Die Einwohner leben meist von Kalkbrennen und Kalkversendung. In In der Aggteleker Höhle: Die große Gallerte — Der Helm der Minerva. der Gemarkung dieses Ortes liegt die weltberühmte Höhle Baradla , die sowohl wegen ihrer Größe, als anch wegen der wunderbaren Formen ihrer Stalaktiten zu den merk- würdigsten Tropfsteingrotten Europas zählt. An Länge wird sie uur von der Mammuth- höhle in Amerika übertroffen; die Baradlahöhle ist mit den 5.797 Metern ihrer eigentlichen Hanptgallerie und den 2.683 Metern ihrer zahlreichen Nebengänge die zweitgrößte Grotte der Welt. Dank dem ungarischen Karpathenverein ist die Höhle sehr bequem zu besuchen. Ihr alter Eingang befindet sich eine Viertelstunde von Aggtelek, ihr neuer, im Jahre 18W vollendeter Eingang eine halbe Stunde weit gegen Osten, an der Jösasöer Landstraße. Ihre erste Beschreibung ist zu Beginn des Jahrhunderts verfaßt. In der Tataren- und Türkenzeit hat sie dem Volke gar oft als Zufluchtsort gedient.