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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 158 -
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156 Dvch weiterhin wird die Unterwelt immer noch wilder. Die „Eisebene" gleicht von fern einem gefrorenen See. An „Burg Muräny" vorbei steigt man in eine Tiefe nieder, wo das Wasser zwischen mächtigen Felsen verschwindet; das ist das „Eiserne Thor". Hier beginnt die neue Gallerie der Höhle, die zuerst im Jahre 1825 durch den Ingenieur Vas begangen wurde. Der Weg ist etwas unbequem, der Grund schlammig und kiesig, doch die Mühsal wird durch eine Reihe immer schönerer Gebilde belohnt. Verschiedenfarbige Säulenreihen, mit Vorhängen drapirte Wände, in einander wachsende Stalagmiten und Stalaktiten, ein wellenförmiger, glitzernder Teppich unter den Füßen: das Alles gibt ein wunderbares Bild. An den mannigfaltigsten Figuren vorbei gelangt man zum „Olymp", dessen Gipfel beinahe an die Decke stößt. Die prächtige „Feenburg" besteht aus weißen, rothen und gelben Tropfsteinformen. Sie und die „hängenden Gärten der Semiramis" mit ihren krystallklaren Gebilden gehören zu den schönsten Theilen der Baradla. Eine herrliche Säule heißt „Thurm von Pisa". Dann folgen abermals wilde Partien, die ..Trümmerstätte", wo gebrochene Säulen, zerschmetterte Steinnadeln und geborstene Wände von der Gewalt des Wassers erzählen. Weiter rechts erscheint der längste Seitengang der neuen Gallerie, das „Schlupfloch". Es gehört mit seiner überschwenglichen Ornamentik zum Schönsten, was die Baradla auszuweisen hat; Wände und Wölbung sind mit Tausenden von Tropssteinzierrathen bewachsen. Aus diesem Säulengang zurückgekehrt, trifft man in der Hanptgallerie die schönen Säulen des Berges „Pindns" und findet bei der „dicken Säule" in einem Stalagmitbecken gutes Trinkwasser. Hier beginnt der schönste Theil der Hauptgallerie, mit wunderbaren Tropfsteinformen. Man erblickt das anmuthige „Tempe", die schlanke „Minerva-Säule", den blendend weißen „Alabasterthurm". Dann schlägt man den „goldenen Weg" ein, der einst den Anfang einer älteren Höhle bildete, und gelangt zu dem 35 Meter hohen „Blocksberg" (Gellerthegy), auf dem sich eine 20 Meter hohe, 8 Meter dicke, weiße Säule, die „Sternwarte", erhebt. Im „Kerker von Mnnkäcs" sieht man blos glatte Kalkwände und umherliegende Steinhaufen. Noch öder ist die „Zelle des zum Tode Verurtheilten". Dann bewundert man das große „Götzenbild", in dessen Nähe sich ein fürchterlicher Abgrund aufthut. Bei dem „Gauymedbrunnen" bieten größere und kleinere Becken gutes Trinkwasser. Von hier führt ein schlüpfriger Weg zur „Hölle", wo die Unterwelt ein Ende hat; durch den Jösaföer Eingang gelangt man an der Grenze von Gömör wieder ins Freie. Nordöstlich von Pelsücz 'verengt sich das Sajo-Thal bedeutend. Seine beiden Felswände springen dergestalt vor, daß sie zusammengeschoben genau ineinanderpassen würden. Es ist, als wären sie ursprünglich Eins gewesen und durch das im Rosenauer Thale angesammelte Wasser auseinander gerissen worden. An den Felswänden lehnen die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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