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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 162 -
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1V0 der Stadt, im wildromantischen Csnesomerthale, liegt ihr Bad, das schwefelsaures Eisen- oxydul (Eisenvitriol) enthält und hübsche Villen besitzt. Es konnte zwar zu keinem besonderen Rufe gelangen, ist aber an Feiertagen ein sehr besuchter Ausflugs- und Vergnügungsort der Stadtbewohner. Immerhin wächst, dank der Heilkraft des Wassers und der tadellosen Ein- richtung des Bades, die Zahl der Besucher von Jahr zu Jahr. In der Nähe entspringt ein alkalischer Sauerbrunn.Die Lage von Rosenan ist günstig, so daß es auch jetzt einen lebhaften Verkehr hat. Als noch kein Eisenbahnnetz das Land bedeckte, war hier der Pnnkt, wo das Volk der Zips und des Alsöld zusammentraf: die Bewohner von Rosenan aber befanden sich stets auf Reisen, um ihre Waaren abzusetzen. Von Wichtigkeit war auch die Erzeugung von Honig, Meth, Wachskerzen und Honigkuchen, sowie die Bleicherei. Die Eisenbahnen haben einen Theil des Verkehres abgelenkt, wodurch Handel und Gewerbe der Stadt in neuerer Zeit gesunken sind. Einst waren ihre Märkte sehr besucht und ihre Kürschnerwaaren hatten auch in weiter Ferne Absatz. Außer ihren Gewerben betreiben die Einwohner auch Landwirthschaft. Östlich von Rosenan gelangt man auf der Toruaer Landstraße nach der romantisch gelegenen Ortschaft Kraßnahorka-Väralja. Ein ifolirter kahler Hügel dabei trägt die alte Burg. Sie war das Stammnest der Bebek, die von hier aus drei Jahrhunderte lang das Comitat beherrschten und ihrem Raubritterthum oblagen. Franz Bebek ließ alle Glocken des Eomitats hieherschleppen und prägte aus dem Metall falsches Geld. Im XVI. Jahrhundert kam die Burg an die Grafen Andrässy. Seit dem Abschluß der nationalen Kämpfe erdröhnen die Kanonen ihrer Wälle nur noch, um fürstliche Gäste zu begrüßen. Trotz der vielen Belagerungen und einer Feuersbrunst infolge Blitzschlages zu Beginn dieses Jahrhunderts ist eine Seite der Burg, gegen das Sajothal hin, noch jetzt bewohnbar. Die alten Möbel, Gemälde und silbernen Reliefs, die katakombenartigen Hohlräume unter dem Burgthor, der ungewöhnlich tief in den Felsen gehauene Brunnen erregen das Inter- esse des Besuchers. Im nördlichen Theile der Hochburg liegt ein imposanter Marmorsaal in Trümmern; einst wurden in ihm die Comitatsversammlnngen abgehalten. Auch von den kleinen Blumengärten ist nichts geblieben, als hie und da ein alter, verkümmerter Flieder- busch. In die gewaltige Felswand der Burg ist neuerdings die großartige Gruft der Familie Andrässy hineingebaut worden. Die Burgkirche ist schön ausgemalt und hat ein Marienbild, das von Wallfahren: besucht wird. Hier zeigt man auch in gläsernem Sarge den wunderbar erhaltenen Leichnam der in der Knrutzenzeit verstorbenen Baronin Stephan Andrässy, geborenen Sophie Seredy. Die Ortschaft besteht aus einer einzigen breiten Gasse; erwähnenswerth sind in ihr der gut eingerichtete Meierhof, nebst Ökonomiegebäuden nud Beamtenhäusern, der Andrässy'schen Herrschaft. Für die Kirche und Schule von Kraßna- Horka-Väralja, sowie für die von vielen anderen Ortschaften, spendet Graf Dionys Andrässy jährlich bedeutende Beträge.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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