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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 175 -
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173 Gömör und Zips. Ihre Gipfel sind höher als die der vorher genannten Berggruppe. Diese Gebirge bestehen zumeist aus Gneis nnd Granit. Das Granthal ist nicht reich an Erzen. Zwar kommt an manchen Stellen Eisenerz vor, doch sind die Lager zn dünn, um den Abbau zu lohnen; daher beziehen hier die Hüttenwerke des Herzogs von Cobnrg das Eisen aus den Gruben von Dobschau und Jglö. Die klimatischen und Witterungsverhältnisse sind im Muräuyer und Granthale sehr verschieden; dort beträgt das Jahresmittel 17 Grad Celsius, während der Gömörer Theil des Granthales zu den kältesten Gegenden Ungarns gehört. Einen Frühling gibt es da überhaupt nicht, und auch der Sommer dauert nur ein paar Wochen; die wärmsten Tage fallen auf Ende Juli und Anfang August, aber oft kommen noch im August Nachtfröste vor, die den wohlgediehenen Pflanzenwuchs vernichten. Im Winter gibt es nicht selten Schneestürme, die den Schnee zwei bis drei Meter hoch anfthürmen; dadnrch wird die Aufrechterhaltung des Verkehres sehr kostspielig. Dem Klima der beiden Thäler entspricht auch ihre Vegetation. Das Mnränyer Thal hat Weizen, Mais, ja im südlichen Theil auch Reben, während die Landwirthschaft des Granthales theils des rauhen Klimas, theils des mageren Bodens wegen nur geringe Abwechslung bietet. Meist werden Hafer und Kartoffeln gebaut, Obst gedeiht kaum an ein paar Stellen. Der Bestand an Vieh und Schafen ist in beiden Thälern ziemlich stark. Leider lassen die Bewohner des Granthales ihrem Zugvieh nicht genug Pflege und bei der Arbeit keine Schonung angedeiheu. Die Schafzucht ist wichtiger, da die Bevölkerung das Tuch für ihre Oberkleider aus der Wolle ihrer Schafe verfertigt. Beide Thäler sind mit sehr ausgedehnten Waldungen bedeckt, die meist zur Eoburg'scheu Herrschaft gehören. Im Muräuyer Thale sind es Laubwälder, im Granthale Fichtenwälder. Die jährliche Abstockuug beträgt 1166 Joch und ergibt 189.462 Kubik- meter Holz. Das Nutzholz wird größtenteils zu Baumaterialien zersägt, das Übrige sür Schindeln benützt, verflößt oder der Kohlenbrennerei zugeführt. Der Wildreichthum dieser Gegenden war schon vor Jahrhunderten bekannt. Außer dem nutzbaren Wild gibt es Bären, Füchse, Edel- und Steinmarder, Wildkatzen; der Wolf zeigt sich nur ausnahmsweise; an Federwild kommen mehrere Adlerarten vor. Acclimatisirt wurden auf dem Kiraly-Hegy das Murmelthier und der Hirsch, eingewandert ist der Luchs. Die Gewässer sind sehr forellenreich. Die Einwohnerzahl der beiden Thäler beträgt rund ZZ.OOO. Im Muränyer Thale sind es meist Slovaken, doch kommen anch Dörfer rein magyarischer Zunge vor. In mehreren slovakischen Gemeinden wird auch fließend ungarisch gesprochen; die Intelligenz aber, sowie die gewerbetreibende Classe, ist überall magyarisch, oder des Ungarische«
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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