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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 176 -
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174 wenigstens mächtig. Die Mehrzahl sind Protestanten, und diese betreiben theils Acker- bau, theils das Fuhrgeschäft, theils auch arbeiten sie in den Fabriken. Nebenbei gibt es in mehreren Dörfern Hausindustrien, insbesondere Töpferei und Dachziegelbrennerei. Die Bewohner von Mnranyhuta durchziehen als Fenstereinschneider das ganze Land. Häusliche Holzindustrie gibt es weder hier, noch im holzreicheren Granthale. Im Granthale sind die Einwohner im allgemeinen Slovaken. Sie haben zwei verschiedene Dialeete, im oberen Granthale einen rein slovakischen, im unteren einen, dem Polnischen verwandten. Noch im vorigen Jahrhundert waren sie gleichfalls Protestanten, jetzt sind sie römisch-katholisch, in drei Ortschaften aber griechisch-katholisch, da diese, um von Luthers Lehre zu lassen, durchaus einen beweibten Geistlichen verlangten. Die Slovaken des Grangeländes sind ein echt slavischer Typus, von mittlerer Statur und kräftigem Bau, aber nicht sehr gefälligem Äußeren. Leider sind sie dem Branntwein ergeben; ihr Gemüthsleben aber ist nicht schwach, was schon ihre Neigung zu Musik, Lied und Tanz bekundet. Die Häuser sind ohne Ausnahme aus Holz und haben so kleine Fenster, dass kaum ein Sonnenstrahl einzudringen vermag. Dafür ist das schmucklose Hofthor breit. Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau, Kohlenbrennerei und das Verfrachten von Eisen- und Holzwaren. Auf die Viehzucht legen sie Gewicht, gehen aber nicht über den Hausbedarf hinaus. Das ganze Thal entlang stößt ein Cobnrg'sches Werk an das andere. Die Ferdinandshütte erzeugt jährlich 45.000 Meterceutner Eisen. Sie hat einen Martin'schen Ofen, ein Walzwerk mit 450 Pferdekräften, eine Roheisengießerei, eine Löthwerkstätte, ein Blechwalzwerk. In Sväbolka, Pohorella und Zävadka sind Blechwalzwerke, die jährlich 24.000 Metercentner feines Blech herstellen können, während die Augusthütte 12.000 Meterceutner gewalztes Eisen liefert. Außerdem hat die Coburg'fche Herrschaft hier eine Fabrik von feuerfesten Ziegeln und mehrere Dampfsägen. Die Fabriksarbeiter unterscheiden sich bedeutend von den Bewohnern des Granthales, denn sie sind Fremde, die bei der Anlage der Eisenwerke zugereist sind. Ihre materielle Lage ist im Allgemeinen günstig. Sie haben, dank der Unterstützung der Coburg'schen Herrschaft, einen Consnm- verein und eine Bruderlade. Die Ortschaften dieser Gegend werden wir im Muranyer Thale aufwärts, im Gran- thale abwärts wandernd, in Augenschein nehmen. Aus dem Sajöthale geht bei Pelsücz eine Flügelbahn über mehrere kleine Ortschaften nach Jo lsva , einer Stadt mit geordnetem Magistrat. „Jolsva", schreibt Herzog Philipp von Coburg, „ist eine der ältesten Städte des Landes. Nach dem Aussterben seiner ersten Herren, der Jlsvai, fiel es an die Bebek von Pelsücz, dann an die Szöchy. Im Jahre 1720 kaufte es Kohäry, und so kam es 1826 in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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