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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 182 -
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180 nach dem nahen Klatnaberg, zur Birsch auf Rehböcke. Ich gehe auf solche Birsche gewöhnlich im Juni, wenn der Weiderich (epilobiurn) in den Schlägen noch nicht so hoch gewachsen ist, daß er das Reh verbirgt. Um zwei Uhr nach Mitternacht wird aufgestanden. Nach kurzem Frühstück begeben sich die Jäger in verschiedenen Richtungen nach den ihnen zugewiesenen Birschgebieten. Ich ersteige den Sztosoker Felsen. Der ganze Wald ist hinreichend mit Birschpsaden versehen; auf solchen schleichen wir bergauf bergab dem Felsen zu. Über uns hochstämmige Fichten, unter uns theils Schläge, theils Buchenwald. Bald ist der Rehbock mit dem Fernglas entdeckt, und nun heißt es bei günstigem Winde sich so nahe als möglich an ihn heranzubirschen. In den Birschschuhen geht sich's ziemlich geräuschlos über die Steine. Auf der Felszinne steht ein starker Gabelbock. Nun genau gezielt, und nun hallt der Schuß von den Felswänden wieder. Der Bock ist verschwunden. Jetzt geht es an die Nachsuche, die in dem dichten Unkraut, in dem Gestrüpp von Himbeeren und hohen, thaufeuchten Heidelbeeren keine leichte Sache ist. Stoßen wir auf Spuren von Schweiß, so wird das todte oder schwerkranke Wild bald gefunden; im anderen Falle muß der Schweißhund es aufspüren, wenn nicht etwa vorbeigeschossen wurde, was bei der großen Entfernung, aus der oft geschossen werden muß, leicht vorkommt. „Im günstigen Falle legen wir den geschossenen Bock in den Schatten eines Strauches und setzen auf das Signal: „Weiter gebirscht!" die Birsche fort. So geht die Jagd weiter, bis die Sonne höher gestiegen ist und das Wild sich ins Dickicht verzogen hat. Um 8 Uhr sind wir wieder zu Hause, worauf das Frühstück folgt; dann wird ein wenig geschlafen. Um 1 Uhr Nachmittags wird gespeist, und gegen 3 Uhr die Birsche wiederholt. Bei solchem Anlaß kommt es vor, daß wir die Nacht in irgend einer Hütte verbringen müssen. Die Birsche auf den schreienden Hirsch dauert vom 20. September bis zum 10. Oetober, sie ist der eben geschilderten Jagd ähnlich. „Meine Fabriksanlage zu Pohorel la gehört administrativ zur gleichnamigen Gemeinde, die nordwestlich der Comitatsstraße gelegen ist. Der Ort hat, sammt der Fabriksanlage, nahe an 2500 Einwohner. Er ist ordentlicher gebaut, als die früher erwähnten Ortschaften. Seine größeren Holzhäuser reihen sich beiderseits der Straße entlang. In alter Zeit war er eine polnische Colonie. Die Kirche steht auf einem Hügel, der einen schönen Blick auf das hier beginnende untere Granlhal gewährt; eine kleine Glocke und ein Seitenaltar werden in der Kirche als werthvolle Reliquien verwahrt. Sie sind aus Burg Murauy hieher gelangt. „Gegen Westen liegt an der Mündung des Krivulathales das Dorf Helpa. Es ist der Hauptort für das Kleingewerbe des unteren Granthales. Die Einwohner, über 2000, sind reinlich und ordnungsliebend. Weiterhin kommt man an dem ärmlichen Dörfchen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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