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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 186 -
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184 oder ein Bekecs (Wammsrock) dazu. Die Alten aber schützen sich gegen die Kälte auch durch eine langlockige, bis an den Boden reichende Bunda und hie nnd da noch durch Lederhosen und ärmellose Westen aus Lammfell. Die schwarze Halsbinde ist unvermeidlich, und sie ist an Feiertagen aus Seide und zuweilen mit Goldfransen verziert. In früheren Zeiten wurde sie um den bloßen Hals gebunden, da das Hemd keinen Kragen hatte. Die Fußbekleidung sind an Feiertagen und im Winter langschästige Stiefel, in manchen Gegenden mit Sporen, was aber abzukommen beginnt. Der Bundschuh wird höchstens während des Schnittes, von Ärmeren auch im Herbst getragen. Auf dem Kopfe sitzt meist ein rundes, schmalkrämpiges Hütchen, im Winter die Lammfellmütze. Bei großer Hitze greift man auch zum breitkrämpigen Stroh- hut. Den Feiertagshut schmückt der Bursche mit Reiherfedern, Blumensträußchen und Bändern, der Matyö-Bnrsche steckt selbst an Wochentagen einen Buschen dunkelgrüner Hahnenfedern auf. Die Frauen tragen spitzen- und falbelbesetzte Miederhemden aus feinem Linnen mit kurzen Ärmeln, dazu ein Prnßlik (Miederleibchen) aus Seide oder Sammt, und über diesem binden sie ein großes, geblümtes und gefranstes Busentuch um. Die Röcke sind weit und kurz, nur die Matyö-Frauen tragen sie knöchellang. Sie ziehen fünf oder sechs übereinander an und um die Hüften so mancher Schönen macht die Menge von Röcken ein förmliches Gewoge. Dabei ist jeder Rock mit einem Band von anderer Farbe ein- gesäumt. Der schönste ist natürlich der oberste; aus buntgeblümtem Kattun, an Feiertagen aus Kaschmir, Seide oder Atlas, mit drei- bis viererlei Farben eingesäumt uud ringsum mit farbigen, auch wohl goldenen oder silbernen Schnüren benäht. An Wochentagen tragen sie als Schürze eine glattweiße leinene „xunxa", an Feiertagen eine weitgeschnittene, dunkelblaue „Kec?e1e" aus feinem Linnen. Die Füße stecken in koketten Stiefeln mit hohen Absätzen. Im oberen Heveser Comitat lassen die Mädchen ihre Absätze an der Innenseite sogar mit Schellen beschlagen. In alter Zeit waren rothe Corduanstiefel in der Mode; jetzt leben sie nur noch in der Erinnerung. Die Mädchen tragen den Kopf bloß, die Frauen umbinden ihn stets mit einem buntgeblümten Kopftuch, und zwar wird der Knoten bei der Arbeit hinten unter dem Haarwulst, sonst unter dem Kinn gemacht. (Die Matyö-Fran bedeckt ihren Haarwulst vorher mit einem kegelförmigen Sturz, den sie aus Stofflappen zusammenkleistert oder zusammenpappt, und bindet darüber das befranste Kopftuch.) An Feiertagen dnrchflechten die Mädchen ihren Zopf mit Band und schmücken ihn an der Wurzel und am Ende mit Bandschleifen; die Frauen dagegen tragen eine mit Bändern verzierte goldene oder silberne „Spitze", die ihren Kopf haubenartig bedeckt. Den Hals schmücken Perlenschnüre „Korallen"), an den Fingern stecken Messingringe, um die Taille läuft ein Gürtelband
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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