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die ganze Stadt in Asche. Nach der Schlacht bei Mohäes wurde sie bald von Johann
Zäpolya, bald von König Ferdinand I. gebrandschatzt. Das bedeutendste Ereigniß in der
Geschichte Erlaus ist die mit starker Heeresmacht unternommene Belagerung durch Ali
Pascha von Ofen und Großvezier Achmed, vom 11. September bis 18. Oetober 1552.
Der heldenmüthige Vertheidiger der Festung, Stephan Dobö, wußte jedoch die Besatzung
und die Bürgerschaft mit solcher Begeisterung zu erfüllen, daß selbst die Frauen mit
Selbstaufopferung an der Vertheidigung theilnahmen. Sie siedeten Pech und Öl und
Die erzbischöfliche Residenz zu Erlau.
gössen es eigenhändig auf die stürmenden Türken hinab. So erstritten sie sich den
Ruhmesnamen der „Frauen von Erlau", der noch heute im ganzen Lande sprichwörtlich
ist. Die deeimirten Türken mußten nach 37 mörderischen Tagen mit ihrer schweren Schlappe
abziehen. Am 13. Oetober 1596 erschien Mohammed III. mit 200.000 Mann vor der
Festung, doch konnte auch er nnr durch den Verrath der wallonischen Truppen, welche die
Mehrheit der Besatzung bildeten, einen leichten Triumph erzielen; der Commandant Paul
Nyäry und Alle, die der Übergabe des Platzes nicht zugestimmt hatten, wurden gefesselt
und sammt der Festung dem Sultan überliefert. Nun blieb Erlau beinahe ein Jahrhundert
laug in Türkenhänden. Als die türkische Macht später zu verfallen begann, wurde es 1683
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Band 21
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (6)
- Band
- 21
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.25 x 21.79 cm
- Seiten
- 500
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch